Brüssel: Tamilische Community fordert Recht auf Selbstbestimmung

Eelam-Tamil:innen haben vor dem Europaparlament in Brüssel das Recht auf Selbstbestimmung und eine unabhängige Untersuchung des Völkermords von 2009 gefordert. Tamil Eelam müsse entmilitarisiert werden, so die Demonstrant:innen.

Vor dem Europaparlament in Brüssel hat am Montag eine Kundgebung der tamilischen Community stattgefunden. Das Anliegen der aus mehreren europäischen Ländern angereisten Demonstrant:innen war, das Schweigen der EU zum Genozid des sri-lankischen Militärs an der tamilischen Bevölkerung 2009 zu brechen. „Die sri-lankische Armee muss aus Tamil Eelam verschwinden", skandierten die Teilnehmenden und forderten die sofortige Entmilitarisierung des tamilischen Heimatlandes.

Die Demonstrant:innen forderten auch Respekt vor dem Recht der Eelam-Tamil:innen auf Selbstbestimmung sowie eine unabhängige internationale Untersuchung des Völkermords. Bis zu 70.000 Menschen wurden in den letzten Zügen der singhalesischen Militäroffensive gegen den tamilischen Norden getötet. Über 146.000 Menschen gelten laut den Vereinten Nationen immer noch als vermisst. Während der letzten Militäraktion beschoss die sri-lankische Armee wahllos Krankenhäuser, führte Massenhinrichtungen durch und verübte massenhaft sexuelle Gewalt.

An der Kundgebung beteiligten sich Hunderte Menschen. Auch die kurdische Bewegung unterstützte den Protest und machte in einem Redebeitrag auf die Parallelen zwischen der Situation von Tamil:innen und Kurd:innen aufmerksam.