Aus Gefangenschaft befreite Eziden erreichen Şengal

27 ezidische Frauen und Kinder, die von den QSD aus der IS-Gefangenschaft befreit worden sind, haben ihre Heimat Şengal erreicht. Auch ein schiitisches Kind wurde dem Autonomen Şengal-Rat übergeben.

Ein schiitisches Kind sowie 27 ezidische Frauen und Kinder, die im Zuge der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê” von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) aus der Gefangenschaft der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat” (IS) befreit worden sind, befinden sich wieder in ihrer Heimat Şengal. 25 der Frauen und Kinder waren am Samstag von den QSD an das ezidische Zentrum im nordsyrischen Amûde übergeben worden. Von dort aus wurden sie gemeinsam mit zwei weiteren ezidischen Kindern und einem schiitischen Kind zum Grenzübergang Sêmalka begleitet, wo sie von einer Abordnung des Autonomen Şengal-Rates abgeholt wurden.

In Şengal sind die befreiten Zivilist*innen heute im Dorf Borik mit einer Zeremonie empfangen worden. Die Feier wurde von der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ organisiert und fand auf dem Rathausplatz statt. Hunderte Menschen hatten sich bereits Stunden zuvor dort versammelt, um die Frauen und Kinder zu begrüßen.

„Mühen der QSD, YPG und YPJ nicht vergessen“

In einer Ansprache dankte Hisên Hecî, Ko-Vorsitzender des Autonomen Şengal-Rates, im Namen der ezidischen Gemeinschaft den QSD für ihren Einsatz für die verschleppten Ezidinnen und Eziden. Die TAJÊ-Aktivistin Meyan Xêro hielt ebenfalls eine Rede und richtete einen Aufruf an die Bevölkerung im Şengal. Sie erklärte: „Wir sollten die Mühen der QSD, YPG und YPJ nicht vergessen. Wer die von diesen Kräften geleisteten Opfer vergisst, wird auch den Genozid an unserem Volk vergessen“.

Bei den heute an ihre Familien übergebenen Zivilisten handelt es sich um Hadî Hesen Hisên aus Remûsî, Ciyan Xelîl Îbrahîm, Menad Dexîl Sado, Tîman Nûrî, Selma Ebas, Biyar Remzî, Rizgar Remzî, Hizgar Remzî, Necma Hecî und Lonan Bînan aus Koço, Eyînas Qasim Mişko und Nahîda Berkat Mirad aus Til Qeseb, Xaliya Ferman Quto und Harîman Ferman Quto aus Kora Evdo, Necah Xellîl Qenco, Nazan Îbrahîm, Şihab Mîrza und Kamîran Mehmûd aus Telbenat, Îbrahîm Xêro Saleh, Selam Hesen, Cemîla Heyder und Cemîl Heyder aus Solax, Cemîl Xazî Mihemed aus Tilafer, Faris Îdo aus Duhla, Fadiya Fêsel Refo aus Werdiya sowie  Neşad Ela, Ehlam Xasim und Kiristîna Mesin.

IS-Überfall auf Şengal

Die Terrormiliz Islamischer Staat hat am 3. August 2014 das ezidische Siedlungsgebiet Şengal angegriffen und einen Genozid verübt. Tausende ezidische Frauen und Kinder wurden verschleppt und verkauft. Einige konnten bei den Befreiungsoffensiven der QSD in Nord- und Ostsyrien befreit und nach Şengal zurückgebracht werden, nach wie vor ist jedoch das Schicksal von zahlreichen Frauen ungewiss.