Übereinkunft mit Regime: IS zieht aus Damaskus ab

Nach Verhandlungen mit dem syrischen Regime haben sich die Überreste des Islamischen Staates aus Damaskus zurückgezogen.

Wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) berichtet, haben sich die Überreste des Islamischen Staates (IS) aus der Hauptstadt Damaskus zurückgezogen. Dem Abzug vorausgegangen war demnach eine Übereinkunft zwischen Machthaber Baschar al-Assad und den Extremisten, die im Gegenzug freies Geleit bekamen. Nach Angaben des SOHR-Vorsitzenden Rami Abdul Rahman hatten bereits gestern und heute 32 Busse etwa 1.600 Personen - IS-Dschihadisten und deren Angehörige - in eine Wüstenregion im Osten Syriens gebracht.

Die syrische Regierung hat die mit dem IS vereinbarte Waffenruhe bisher zwar nicht bestätigt, ein Militärvertreter sagte aber der staatlichen Nachrichtenagentur Sana, dass die Vereinbarung der Waffenruhe bis Montagmittag gelte, „um Frauen und Kinder aus den umkämpften Vierteln in Sicherheit zu bringen“.

Am 19. April hatten syrische Regimetruppen mit Unterstützung Russlands eine Offensive auf verschiedene IS-kontrollierte Gebiete gestartet. Nach Angaben von Rami Abdul Rahman seien währenddessen über 60 Zivilisten, mindestens 250 Regimekräfte sowie 233 Milizionäre des Islamischen Staates getötet worden. 

Laut SOHR sollen Regimekräfte bereits im Flüchtlingslager Jarmuk und dem Viertel Tamadun im Süden von Damaskus mit den Säuberungsarbeiten begonnen haben. Mit der Einnahme Jarmuks kontrolliert das Regime erstmals seit Jahren wieder die gesamte Hauptstadt und deren Umgebung.