„Wir halten stand gegen die Angriffe der türkischen Armee"

Die HPG-Kämpfer Zerdeşt Zinar und Aram Hêvî erklären, dass die Guerilla über die Stärke und Mittel verfügt, mit verschiedenen Methoden gegen jede Form des Angriffs standzuhalten.

Kämpfer der Volksverteidigungskräfte (HPG) haben sich gegenüber ANF zum Guerillawiderstand und den aktuellen Aufgaben geäußert.

Der HPG-Kämpfer Zerdeşt Zinar sagt: „Ich glaube nicht, dass es in der Geschichte einen solchen Widerstand gegeben hat. Wir leisten Widerstand gegen eine grausame Besatzungsarmee und Chemiewaffen. Alle sollten wissen, dass wir über die Stärke und die Mittel verfügen, mit verschiedenen Methoden gegen jede Form des Angriffs standzuhalten. Trotzdem muss unser Volk noch stärker dafür kämpfen, das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu den Chemiewaffen zu durchbrechen.

Die türkische Besatzungsarmee setzt mehrere chemische Kampfmittel ein, um uns zu vernichten. Dasselbe bezweckt sie mit Sprengsätzen, die sie in der Region gelegt hat. Was der Feind auch tut, er kann die Spuren seiner Grausamkeit nicht verheimlichen. Bisher schweigen alle Institutionen dazu. Dieses Schweigen kommt einer Kollaboration gleich. In den Medya-Verteidigungsgebieten sind diverse Stellen mit chemischen Kampfstoffen verseucht. Die Natur in Kurdistan wird zerstört, Zehntausende Bäume werden gefällt, aber niemand reagiert darauf. Damit wird das Völkerrecht verletzt.

Als Guerilla sind wir zu jeder Aufgabe bereit, die von uns verlangt wird. Daran können uns weder die brutalen Angriffe noch die internationale Kollaboration hindern. Unsere Aufgabe ist es, gegen ein faschistisches Völkermordsystem zu kämpfen und das kurdische Volk zu schützen. Und die Aufgabe des Volkes ist es, überall den Widerstand zu verstärken. Das kurdische Volk hat in der Vergangenheit immer rebelliert. Diesen Aufstand gilt es in der aktuellen Zeit zu vergrößern. In Nordkurdistan herrscht eine Politik der Repression und des Völkermords, aber unser Volk zeigt trotzdem seine Verbundenheit mit dem Kampf. Das muss noch deutlicher werden. Das kurdische Volk durchlebt eine Zeit, in der es an der Schwelle zur Freiheit steht.“

Wir befinden uns in einem revolutionären Volkskrieg“

Der HPG-Kämpfer Aram Hêvî erklärt, dass der türkische Staat bei seinen Besatzungsoperationen in Nord- und Südkurdistan in diesem Jahr eine Niederlage erlitten hat: „Die Guerilla führt einen großen Kampf im Süden und Norden Kurdistans. Im Norden sind diverse Operationen verhindert worden. Im Süden hat die türkische Armee bei ihrer seit über sieben Monaten andauernden Besatzungsoperation trotz Unterstützung internationaler Mächte keine Erfolge erzielt. Sie kommt nicht gegen die Guerilla an und ihre technischen Mittel nützen nichts. Im Kriegsgebiet werden Chemiewaffen eingesetzt. Durch diese Waffen sind unsere Freundinnen und Freunde in Mam Reşo, Zendûra, Werxelê, Girê Sor und Girê Qertal gefallen. Jeder und jede von ihnen war in diesem Krieg ein Kommandant. Mit ihrer opferbereiten Haltung haben sie die Widerstandsgebiete in Orte der Niederlage für die türkische Armee verwandelt.

Als Guerilla haben wir uns intensiv mit Kampftaktiken beschäftigt. Wir entwickeln uns ständig weiter. Das zeigt sich auch bei unseren Aktionen. Die Ergebnisse des von unserem Hauptquartier initiierten Projekts der Neustrukturierung werden offensichtlich. Jede Taktik der türkischen Armee endet mit einer Niederlage. Sie kennt keine anderen Methoden als Gräueltaten. Diese Brutalität ist ohnehin ein Bestandteil ihrer Geschichte und wird zweifellos ihr Ende sein.

Wir befinden uns in einem revolutionären Volkskrieg. Die Quelle unserer Kraft war schon immer das Volk. Uns gibt es mit unserem Volk und das Volk gibt es mit uns. Unser Volk in Europa darf in dieser Zeit nicht von der Straße weichen. Es ist wichtig, dort Druck auf das System auszuüben. Dieses System greift uns von allen Seiten an. In Kurdistan wird eine besondere Politik ausgeübt. Jeder Besatzer greift das kurdische Volk auf andere Weise an. Gerade jetzt sollte die aufständische Atmosphäre aus den neunziger Jahren wieder entstehen. Mit einem revolutionären Volkskampf kann das System des Völkermords gebrochen und unser Land befreit werden. Wir versprechen ein weiteres Mal, dass wir für das kurdische Volk und alle Gemeinschaften im Mittleren Osten bis zum Sieg kämpfen werden.“