Türkische Bomben unter den Füßen der Guerilla

Jeden Tag regnen tonnenschwere Bomben auf die kurdischen Bergen nieder und richten verheerende Zerstörungen in der Landschaft an. Nicht explodierte Bomben werden von der Guerilla wiederverwendet.

Luftoperationen gegen die Medya-Verteidigungsgebiete sind für die Guerilla mittlerweile zum Alltag geworden. Seit die türkische Armee über diese Technik verfügt, haben vor allem in den Regionen Zap und Avaşin Tausende Luftangriffe stattgefunden. Diese Gegend ist jedoch nicht nur Guerillagebiet, sondern gleichzeitig ein Kulturerbe und die Wiege der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit. Jeden Tag wird dieses Erbe mit Luft- und Bodenangriffen zerstört und verbrannt. Die Angriffe der türkischen Armee richten sich gegen die Guerilla und gleichzeitig gegen das historische Gedächtnis der kurdischen Gesellschaft.

Im Zagros-Gebirge trifft man überall auf niedergebrannte Flächen und Bombensplitter sowie auf Granaten, die nicht detoniert sind. Nach jedem Luftangriff verkündet die türkische Armee das Ende der Guerilla und meldet, dass nur noch hundert oder zweihundert Kämpfer:innen übrig sind. Seit Jahren wird behauptet, dass täglich mindestens fünf Kämpfer:innen getötet werden. Der türkische Staat und seine Armee widersprechen sich mit ihren Propagandameldungen selbst. Dass sie trotz ihrer technologischen Mittel nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, steht inzwischen eindeutig fest.

Die Spuren dieses Krieges sind überall in den Medya-Verteidigungsgebieten zu sehen. Eine dieser Spuren sind die tonnenschweren Mörsergranaten, die der türkische Staat sogar gegen einzelne Guerillakämpfer:innen einsetzt und die zu breitflächiger Zerstörung führen. Die Intensität, mit der diese kostspieligen Bomben gegen die Guerilla eingesetzt werden, erklärt die Tatsache, warum die Menschen in der Türkei an der Hungergrenze leben und es keinen Ausweg aus der Wirtschaftskrise gibt. Der Staat investiert seine gesamte Existenz in den Krieg, der Großteil der öffentlichen Mittel fließt in die Rüstung.

Der Sprengstoff aus nicht detonierten Granaten wird von der Guerilla bei Angriffen auf die türkische Armee wiederverwendet. Die YJA-Star-Kämpferin Bêrîtan Leyla zeigt auf eine dieser Bomben und sagt: „Der Feind vertraut auf seine Technik und behauptet, damit erfolgreich zu sein. Damit erreicht er jedoch nicht immer das gewünschte Ergebnis. Wir haben den Sprengstoff aus dieser Granate bei einer erfolgreichen Aktion genutzt. Die Granaten, denen der Feind so vertraut, explodieren nicht immer. Gegen die Guerilla werden alle erdenklichen unmenschlichen Methoden eingesetzt. Es wird jedoch nicht nur die Guerilla angegriffen, sondern gleichzeitig auch die Natur. Mit diesen Bomben werden unsere Gebiete in Brand gesetzt. Keine dieser Methoden kann jedoch den Erfolg der Guerilla verhindern. Wie man sieht, befindet sich die Technik des Feindes unter den Füßen der YJA Star.“