Ticker IV: Türkische Angriffe auf Nordsyrien

Den siebten Tag in Folge greift die türkische Armee Nordsyrien an. Wir berichten weiterhin im Liveticker.

23.29 Uhr: In Serêkaniyê sind Teile der zuvor für die Invasion gegen Nordsyrien abgebauten Grenzmauer wieder aufgebaut worden. Die türkische Armee versucht so die Flucht ihrer dschihadistischen Milizen zu verhindern.


23.01 Uhr: Die Türkei greift von drei Seiten Serêkaniyê (Ras al-Ain) an. Vom Industriegebiet im Osten, Tell Halaf im Westen und dem Mehete-Viertel aus versucht die zweitgrößte Armee der NATO mit dschihadistischer Schützenhilfe die Stadt einzunehmen. Neben heftigen Luftschlägen und Bodenangriffen sind auch Aufklärungsflieger im Dauereinsatz. Die Demokratischen Kräfte Syriens leisten erbittert Widerstand.


22.17 Uhr: Die QSD haben in Girê Spî (Tall Abyad) mehrere Angriffe gegen Invasionstruppen durchgeführt: In den Dörfern Kendal und Abu Sira wurden zwei gepanzerte Fahrzeuge der türkischen Armee vernichtet, in Huriye war es ein Schützenpanzer vom Typ BMP-1. Angaben über die Höhe der Verluste auf Seiten der Türkei liegen noch nicht vor. Aus allen drei Dörfern wurde ein Rückzug der Besatzungstruppen gemeldet.


21.57 Uhr: Aufstand bei der protürkischen Sultan-Murat-Brigade:


21.33 Uhr: Der nicht vollständig von der Türkei besetzte Kreis Şêrawa im nordsyrischen Kanton Efrîn (Afrin) wird bombardiert. Artilleriegeschosse schlagen in den Dörfern Bênê, Tinib und Kiştarê ein.


21.30 Uhr: Die türkische Luftwaffe fliegt Angriffe auf das Stadtzentrum von Serêkaniyê (Ras al-Ain).


21.22 Uhr: Invasionstruppen feuern aus der seit drei Jahren von der Türkei besetzten nordsyrischen Stadt Cerablus Artillerie auf die Dörfer Şiyûx Jêrîn und Zormixar am Euphrat-Ufer bei Kobanê ab. Mit den Bombardierungen soll der Weg in die umkämpfte Stadt freigelegt werden.


20.54 Uhr: Das Rojava Information Center (RIC) hat ein umfangreiches Factsheet zur gegenwärtigen Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien im Hinblick auf ihre humanitären Auswirkungen veröffentlicht.


20.33 Uhr: Bei den Kämpfen in der Ortschaft Til Temir nördlich von Hesekê wurden mindestens 60 Invasoren getötet und mehr als zehn Fahrzeuge der türkischen Armee zerstört.


19.45 Uhr: Die Dörfer Alya und Erbagin in Til Temir sind von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) befreit worden.


19.24 Uhr: Aufnahmen eines von YPG/YPJ-Kämpfer*innen beschlagnahmten Panzerfahrzeugs der türkischen Armee:

Es handelt sich um einen gepanzerten Personentransporter vom Typ BMC Kirpi (türkisch: Igel).


19.22 Uhr: Die im Süden von Kobanê gelegene Ortschaft Xerab Işqê (Çelebi) und angrenzende Dörfer/Weiler stehen wieder vollständig unter Kontrolle der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD). Die türkische Armee und islamistische Proxy-Soldaten des Nato-Partners mussten sich nach schweren Verlusten zurückziehen, berichten Journalisten.


19.11 Uhr: Die YPG/YPJ setzen in ein Ain Issa ihre Offensive gegen die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen fort. Die Invasoren werden immer weiter zurückgedrängt.


19.06 Uhr:  Aus Dörfern nahe der Ortschaft Xerab Işqê (Çelebi) südlich von Kobanê ist eine bisher unbekannte Anzahl an Zivilisten von Invasionstruppen verschleppt worden.


18.50 Uhr: Die Türkei kündigt an, den Angriffskrieg gegen Nord- und Ostsyrien „mit oder ohne internationaler Unterstützung“ fortzusetzen (AFP).


18.08 Uhr: Ein Livestream von Reuters zeigt Aufnahmen von Raketenangriffen auf Serêkaniyê (Ras al-Ain):


17.45 Uhr: Nachdem bereits Großbritannien heute erklärte,, keine weiteren Waffen an die Türkei exportieren zu wollen, sind nun Spanien und Kanada auch nachgezogen. Frankreich, Deutschland, Italien, Finnland, Norwegen und die Niederlande haben bereits ihre Waffenverkäufe in die Türkei aufgrund des Angriffskrieges in Nordsyrien/Rojava teilweise ausgesetzt.


17.39 Uhr: Die Invasionstruppen greifen Xerab Işqê (Çelebi) im Kanton Kobanê mit schwerer Artillerie an.


17.24 Uhr: Im Umland von Girê Spî/Tal Abyad halten die Kämpfe zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und den türkischen Besatzern weiter an. Die Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) hat Bilder der Kämpfe eingefangen.


16.58 Uhr: QSD-Kämpfer*innen haben im Dorf Alya bei Ain Issa drei mit DSchK-Geschützen bestückte und vier mit Soldaten besetzte Fahrzeuge sowie einen Panzer der Besatzer außer Gefecht gesetzt. Dabei sollen mehrere türkische Soldaten und Dschihadisten getötet worden sein. 


16.46 Uhr: Türkische Kampfflugzeuge bombardieren Serêkaniyê (Ras al-Ain). Es kommt zu heftigen Gefechten an der Straße vom Industriegebiet nach Serêkaniyê. Die QSD verhindern das Vordringen der Invasionstruppen ins Zentrum der Stadt.


16.20 Uhr: Die Invasionstruppen versuchten einen Vorstoß mit einem Konvoi aus Panzerfahrzeugen und schweren Waffen über die Dörfer Alya und Erbagin nach Til Temir. Die QSD griffen den Konvoi an und trennten ihn in zwei Kolonnen. Ein Teil des Konvoi blieb in Alya zurück, ein anderer in Erbagin. Es gibt Tote und Verletzte, bisher liegen allerdings keine genauen Zahlen vor. Das türkische Militär bombardiert nach Aufklärungsflügen die Umgebung von Alya. Beide Dörfer liegen zwischen Til Temir und Ain Issa, etwa 20 Kilometer von Til Temir entfernt.


16.04 Uhr: Der Syrien-Gesandte des Kremls, Aleksandr Lavrentiev, bezeichnet den Angriffskrieg der Türkei auf Nordsyrien als „inakzeptabel" und dementiert, dass Moskau sein Einverständnis für die Operation Ankaras gegeben hat.


15.55 Uhr: EU-Mitglieder des UN-Sicherheitsrats fordern ein weiteres Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um die neuesten Entwicklungen in Nordsyrien zu erörtern. Unbestätigten Informationen zufolge soll die Zusammenkunft am Mittwochmorgen stattfinden.


15.37 Uhr: „Reporter ohne Grenzen“ warnt vor einem „schwarzen Informationsloch“ in Nordsyrien. Sabrina Bennoui wies als Verantwortliche des Mittelost-Büros darauf hin, dass nach dem Tod von zwei kurdischen Journalisten bei einem Luftangriff der türkischen Armee zahlreiche internationale Korrespondenten die Region aus Sicherheitsgründen verlassen.


15.14 Uhr: Auch heute finden in Deutschland wieder zahlreiche Demonstrationen gegen den türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien statt. Die Termine findet ihr hier:


14.45 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben den Angreifern am Stadteingang von Serêkaniyê einen schweren Schlag versetzt. Mindestens sechs Besatzer wurden getötet.


14.30 Uhr: Lokalreporter in Kobanê: Amerikaner haben Kobanê über die Landebahn in Xirab Ishqe verlassen. Das Regime ist noch immer nicht in der Stadt.


14.12 Uhr: Zur Situation in Minbic (Manbidsch): Der lokale Militärrat und Regimekräfte gehen gemeinsam gegen türkische Invasionstruppen vor. Bei türkischen Angriffen sind zwei Zivilisten ums Leben gekommen. 14 Personen wurden verletzt. US-Soldaten haben die Stadt mittlerweile verlassen.


13.24 Uhr: Großbritannien hat einen Exportstopp für Waffen an die Türkei erlassen.


13.20 Uhr: Die Demokratische Föderation Nord- und Ostsyriens beziffert die Zahl der Menschen, die bislang aufgrund des türkischen Angriffskrieges flüchten mussten, mit 275.000.


13.10 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben eine Bilanz zum gestrigen Tag veröffentlicht: Demnach sind bei den Kämpfen 103 Angreifer getötet worden. In den eigenen Reihen sind 23 Kämpfer*innen ums Leben gekommen, 39 weitere wurden verletzt.  


12.58 Uhr: Kerem Pehlivan (Demhat Günebakan), Kämpfer der Organisation MLKP-Kurdistan, ist bei der Verteidigung Rojavas gegen den türkischen Angriffskrieg gefallen.


12.30 Uhr: Im Ain-Issa-Camp haben IS-Angehörige einen Brand entfacht und sind anschließend geflohen. Die Lage vor Ort ist derzeit unübersichtlich.


12.25 Uhr: Über Dirbêsiyê  (al-Darbasiyah) kreisen aktuell Kampfflugzeuge. Bereits gestern wurde die Stadt mit schwerer Artillerie angegriffen.


12.09 Uhr: Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben in Serêkaniyê im Industriegebiet und dem Gebiet Hawarne zum Gegenangriff gegen die Besatzer angesetzt. Das Stadtzentrum hingegen wird weiter von den Angreifern unter Einsatz von Drohnen mit Raketen und Panzergeschossen attackiert.


11.57 Uhr: Die südkurdischen Parteien kommen aktuell im Parlament der Autonomen Region Kurdistan zusammen, um über eine gemeinsame Haltung zum türkischen Angriffskrieg in Nordsyrien/Rojava zu beraten.


11.51 Uhr: Volkswagen hat aufgrund des türkischen Besatzungskrieges in Nordsyrien den Beschluss für ein neues Werk nahe Izmir verschoben. "Die Entscheidung für das neue Werk wurde vom Vorstand der Volkswagen AG vertagt", erklärte ein Konzernsprecher heute.  Zuvor hieß es, dass der Volkswagenkonzern der Türkei gegenüber Bulgarien den Vorzug für den Bau des neuen Werks geben wolle und die letzten Verhandlungen bereits geführt werden.


11.26 Uhr: In der vergangenen Nacht haben Einheiten der Demokratischen Kräfte Syriens um 1.30 Uhr Ortszeit einen Angriff auf drei türkische Militärfahrzeuge südlich von Cerablus (Dscharablus) durchgeführt. Die Türkei versucht von Cerablus aus gegenwärtig Kobanê anzugreifen.


11.21 Uhr: Die Invasionstruppen bombardieren das Dorf Eseliyê bei Minbic. Aufgrund der Granateinschläge verlassen die Einwohner*innen ihre Häuser. Der lokale Militärrat erwidert den Angriff und konnte bisher 45 Dschihadisten töten.


11.02 Uhr: Der Henker von Havrin Khalaf, der Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens und anderen kurdischen Zivilisten, ist offenbar Hatim Abu Shaqra, ein ehemaliger Kommandeur von al-Nusra und Ahrar al-Sham. Er erhielt von der durch die Türkei ausgebildete und als „Militärpolizei“ deklarierte Dschihadistenmiliz bereits eine „Auszeichnung“ für die „Erhaltung des Eigentums von Menschen“ in Efrîn. Diese Informationen wurden mittlerweile von den YPG bestätigt.



10.41 Uhr: Die Invasionstruppen haben ein Zivilfahrzeug in Ain Issa beschossen. Zwei Menschen wurden getötet, ein weiterer verletzt.


10.26 Uhr: Das Rojava Information Center in Til Temir berichtet, dass das Feldlazarett des Kurdischen Roten Halbmonds in der Stadt bleibt, aber die meisten Patienten nach Hesekê evakuiert wurden. Die Regimekräfte sind ein Kilometer außerhalb von Til Temir stationiert, da sich die türkisch unterstützten Dschihadisten in der Nähe der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt befinden.


10.05 Uhr: Über 70 kurdische Parteien und Organisationen, darunter KNK, YNK, Gorran, PYD, PJAK, KODAR und Komala, fordern eine Flugverbotszone über Rojava.


09:55 Uhr: China ruft die Türkei ebenfalls auf, ihren Angriff auf Nord- und Ostsyrien zu beenden.


09.50 Uhr: Weitere Bilder aus Serêkaniyê (Ras al-Ain).


9.42 Uhr: In Serêkaniyê (Ras al-Ain) kommt es zu schweren Gefechten.


9.41 Uhr: Der YNK-Abgeordnete Osman Sederi erklärte, man müsse aus Südkurdistan Truppen nach Rojava schicken. Auch die PDK erklärte: „Wir müssen gemeinsam Maßnahmen ergreifen.“


9.27 Uhr: Bei einem Artillerieangriff der Invasionstruppen auf Minbic sind zwei Zvilisten ums Leben gekommen. Das türkische Militär hat zivile Siedlungsgebiete im Westen der Stadt mit Raketen und Artilleriegranaten angegriffen. Dabei wurden Ahmed Abdulla und Mihemed Abdullah al-Safari getötet. 13 weitere Zivilist*innen, unter ihnen Frauen und Kinder, wurden verletzt, drei von ihnen schwer.


09.22 Uhr: Die in Minbic stationierten US-Soldaten ziehen sich zurück und befinden sich auf dem Weg Richtung Tischrin-Damm südöstlich der Stadt.


08.50 Uhr: In Serêkaniyê (Ras al-Ain) sind erneut schwere Kämpfe zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und der türkischen Armee ausgebrochen. Mit Panzern und Artilleriegeschützen versuchen die Invasionstruppen, sich den Weg in die Stadt freizubomben. Die QSD-Kämpfer*innen leisten Widerstand.


05.30 Uhr: Die Dörfer Şikeft, Siftik, Xurxirê und Bûbanê im nordsyrischen Kanton Kobanê werden von der türkischen Armee mit Haubitzen und Mörsern angegriffen.


01:57 Uhr: Nach drei Tagen heftiger Kämpfe haben die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die türkische Armee und ihre islamistischen Verbündeten aus Tell Halaf bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) vollständig vertrieben.


01.15 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat Sanktionen gegen die Türkei verhängt. Wie das Finanzminmisterium in Washington mitteilte, richten sich die Strafmaßnahmen gegen den türkischen Innenminister sowie die Minister für Verteidigung und für Energie und deren gesamte Stäbe.


00.56 Uhr: US-Verteidigungsminister Mark Esper will die NATO zu Maßnahmen gegen die Türkei drängen. Der „inakzeptable Einmarsch” in Syrien habe die erfolgreiche Mission gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) „untergraben”, erklärte der Pentagon-Chef. Sein Ministerium wirft der Türkei zudem die Freilassung „vieler gefährlicher IS-Häftlinge” vor.


00.39 Uhr: US-Vizepräsident Mike Pence will „so bald wie möglich“ in die Türkei reisen, um zwischen Ankara und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zu vermitteln. Die USA würden „die Invasion der Türkei in Syrien schlicht nicht länger tolerieren“, sagte Pence in Washington.


00.25 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die angekündigte Verfügung, die US-Finanzminister Steven Mnuchin ermächtigt, Sanktionen gegen „jede Person mit Verbindungen zur türkischen Regierung“ zu verhängen, unterzeichnet.


00.02 Uhr: Die türkische Armee und dschihadistische Verbündete greifen das Dorf Qeremox bei Kobanê mit Mörsern und Haubitzen an.