„Spezialkriegspropaganda“: HPG weisen türkische Medienberichte zurück

Die Volksverteidigungskräfte haben Medienberichte zurückgewiesen, wonach die türkische Armee in Avaşîn mehrere Höhlensysteme der Guerilla eingenommen haben will. Es handele sich um Falschmeldungen, um militärische Defizite zu verschleiern.

Die Volksverteidigungskräfte (HPG) haben Medienberichte zurückgewiesen, wonach die türkische Armee in Avaşîn mehrere Höhlensysteme der Guerilla eingenommen haben will. Es handele sich um Falschmeldungen, Irreführungen und Propaganda, die integraler Bestandteil des Spezialkriegs gegen die kurdische Freiheitsbewegung seien. In einer Stellungnahme des HPG-Pressezentrums heißt es:

„Seit Beginn der am 23. April mit großem Getöse eingeleiteten Besatzungsoperation des genozidalen türkischen Staates sind siebeneinhalb Monate vergangen. Im Verlauf dieser Zeitspanne hat die türkische Armee alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel mobilisiert, ihr gesamtes Spektrum an Technik eingesetzt, ihrer Brutalität keine Grenzen gesetzt, täglich die Medya-Verteidigungsgebiete bombardiert und hunderte Male verbotene Chemiewaffen eingesetzt. Doch all der Aufwand war vergeblich: die türkische Armee ist am apoistischen Willen der Guerilla gescheitert und ein weiteres Mal besiegt worden.“

Wohl aus dem Interesse, militärische Niederlagen im Kampf gegen die Guerilla vor der Öffentlichkeit zu verschleiern, fahre die Spezielkriegsmaschinerie des türksichen Staates aktuell eine medienwirksame Inszenierung von Propaganda. „Obwohl allgemein bekannt ist, dass sich die Besatzungstruppen vor dem Hintergrund, weitere Verluste zu vermeiden, aus den Gebieten Werxelê, Tabûra Ereban und Kartal zurückgezogen haben, werden nun Lügen verbreitet, die dortigen Höhlensysteme seien eingenommen und vernichtet worden“, so die HPG. „Diese Berichte entsprechen nicht der Wahrheit.“

Die HPG äußern sich auch über eine vermeintlich „erfolgreiche Operation“ des Geheimdienstes MIT in der Region Serhed, in deren Verlauf zwei PKK-Mitglieder gefasst worden sein sollen. Der Vorfall hat sich nach HPG-Angaben am 30. Oktober zugetragen, bei den angeblich festgesetzten Personen handelt es sich um Emrah Adıgüzel (Mazlum) und Pervin Arslan (Sarina). „Beide sind aus unseren Reihen geflüchtet und haben sich dem türkischen Staat ergeben. Berichte, wonach sie bei einem Sondereinsatz des MIT gefangengenommen worden wären, sind unwahr“, so die HPG.

Als Stimmungsmache im Rahmen des Spezialkriegs seien ebenso die Meldungen türkischer Sicherheitsbehörden über Großoperationen gegen die Guerilla in Nordkurdistan zu bewerten. „Während der Staat einerseits an seiner altbewährten Propaganda festhält, die Guerilla in Bakur sei restlos besiegt worden, werden andererseits Operationen mit tausenden beteiligten Besatzern durchgeführt. Der türkische Staat erzielt keine Ergebnisse. Aus diesem Grund werden Informationen zum Ausgang der mit großem Tamtam gestarteten Operationen, zur Dauer und zum Ende nicht angegeben“, heißt es in der Erklärung der HPG.

Zur Strategie des türkischen Staates gehört es auch, Meldungen über die „Neutralisierung“ von führenden PKK-Kadern beziehungsweise hochrangigen Mitgliedern der Guerilla zu propagieren. Auf diese Weise werde versucht, die Angehörigen der Kämpferinnen und Kämpfer und die kurdische Bevölkerung im Allgemeinen zu „demoralisieren“ und unter einem Teil der türkischen Öffentlichkeit eine „nationalistische Hysterie“ auszulösen. „So sicher wie die Tatsache, dass sich die Wahrheit nicht ignorieren lässt, ist auch sicher, dass diese Lügen im Licht der Wahrheit dahinschmelzen. Weder unser patriotisches Volk noch die demokratische Öffentlichkeit der Türkei sollten der Propagandamaschinerie des faschistischen AKP/MHP-Regimes Glauben schenken. Ganz gleich wie viele Szenarien und Lügen noch vorgelegt werden; sie werden die Niederlage der türkischen Armee in den Medya-Verteidigungszonen nicht vertuschen können.“

Bericht über Angriffe in Metîna und Zap

Abschließend weisen die HPG auf Angriffe der Besatzungstruppen in Metîna hin. Am Mittwochabend wurden Punkte entlang der Qaşûra-Linie von Grenzposten der türkischen Armee bombardiert. In Zap griff das Militär am selben Abend sowie am heutigen Freitag sowohl aus der Luft als auch vom Boden aus die Gebiete Girê Cûdî, Girê Şehîd Şahan, Çemço und Rênçbiraxa an.