QSD: Erdoğan heizt Konflikt mit Drohgebärden weiter an

Die QSD haben der Türkei vorgeworfen, den Konflikt in Syrien mit Drohgebärden weiter anzuheizen. Die Ankündigung einer neuen Invasion entlang der türkischen Südgrenze habe zum Ziel, die Stabilität in der Region zu untergraben und den IS zu stärken.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben der Türkei vorgeworfen, den Konflikt in dem Land mit Drohgebärden weiter anzuheizen. Die Ankündigung einer neuen Invasion entlang der südlichen Grenze habe zum Ziel, die Stabilität in der Region zu untergraben und Schläferzellen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu aktivieren, erklärte das multiethnische Bündnis in einer Mitteilung.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Montagabend einen neuen Angriffskrieg gegen die Autonomiegebiete von Nord- und Ostsyrien angekündigt. Die „militärische Operation“ an der Südgrenze der Türkei werde bald beginnen, sagte Erdoğan. Ziel sei die Schaffung einer 30 Kilometer breiten „Sicherheitszone“, mit der „terroristische Bedrohungen“ aus der Region bekämpft werden sollen. Damit wären auch Städte wie Kobanê oder Qamişlo mögliche Angriffsziele des türkischen Staates.

„Das Hauptziel dieser Operationen werden Gebiete sein, die Angriffszentren auf unser Land sind“, verkündete Erdoğan, ohne genauer zu werden. Der Einsatz würde gestartet, sobald Militär, Geheimdienst und Sicherheitskräfte ihre Vorbereitungen abgeschlossen hätten. Der Nationale Sicherheitsrat der Türkei soll am Donnerstag über eine weitere Intervention entscheiden.

Die QSD erklärten, dass ihre Mitgliedsverbände „das Ausmaß der tatsächlichen oder potenziellen Bedrohungslage“ in Nord- und Ostsyrien durch die Türkei prüften und die Situation fortlaufend beobachtet wird. Mit den Garantiemächten Russland und den Vereinigten Staaten finde ein intensiver Informationsaustausch über die aktuellen Entwicklungen statt.

Angriffskriege in den Jahren 2016, 2018 und 2019

Die Türkei ist in der Vergangenheit immer wieder völkerrechtswidrig gegen die selbstverwalteten Gebiete im mehrheitlich von Kurdinnen und Kurden bewohnten Norden von Syrien vorgegangen. Im Verlauf von drei Angriffskriegen in den Jahren 2016, 2018 und 2019 wurden weite Teile im Grenzstreifen vom türkischen Staat und dschihadistischen Verbündeten des Nato-Mitgliedlandes besetzt, hunderttausende Menschen sind vertrieben worden. Anstelle der angestammten Bevölkerung wurden unter türkischer Ägide islamistische Milizen aus aller Welt und ihre Angehörigen angesiedelt.