Nordsyrien: Militärräte werden im Grenzgebiet stationiert

Ab heute werden im Grenzgebiet in Nordsyrien anstelle der YPG/YPJ lokale Militärräte stationiert, teilt der QSD-Kommandant Hesen Qamişlo in Hesekê mit.

In Hesekê findet heute die Jahresversammlung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) statt. Etwa 600 Delegierte der in den QSD zusammengeschlossenen militärischen Verbände und geladene Gäste aus der Politik und Zivilgesellschaft diskutieren auf der nicht öffentlichen Sitzung über den weiteren Kampf gegen den IS und eine Neustrukturierung der QSD. Nach den Eingangsstatements, die unter anderem vom QSD-Kommandanten Mazlum Abdi, der YPJ-Kommandantin Newroz Ehmed und dem US-General Nicholas Pont im Namen der internationalen Koalition gegen den IS gehalten wurden, wird die Versammlung unter Ausschluss der Presse fortgesetzt.

Am Rande der Versammlung hat sich der QSD-Kommandant Hesen Qamişlo gegenüber ANHA zu den jüngsten Entwicklungen geäußert und erklärt: „Ab heute werden in Serêkaniyê und Girê Spî anstelle der YPG/YPJ Einheiten der lokalen Militärräte in einem bis fünf Kilometer ins Landesinnere reichenden Gebiet stationiert.“

Die QSD durchlebten eine sehr wichtige Zeit, sagte Hesen Qamişlo: „Bei uns hat es in der letzten Zeit Unzulänglichkeiten gegeben, wir haben dem System der QSD nicht die letzte Form geben können. Erst nach dem Sieg über den IS haben wir die Möglichkeit gehabt, das System zu erneuern. Es sind an der Basis städtische und regionale Militärräte gebildet worden. Jetzt werden wir mit allen Kräften gemeinsam der Satzung, dem Programm und der Organisationsform den letzten Schliff geben.“

Der türkische Staat will nach Angaben des QSD-Kommandanten den in Efrîn vollzogenen Völkermord auf alle Gebiete in Nord- und Ostsyrien ausweiten. „Die Türkei stellt weiterhin eine große Bedrohung für uns dar. Als QSD plädieren wir für einen Dialog. Alle unsere Bemühungen sind darauf ausgerichtet, die uns zufallenden Aufgaben für eine Lösung zu erfüllen. Wir hoffen, dass auch die Türkei entsprechend handelt.“

Militärräte im Grenzgebiet

Zur Stationierung von Militärräten im Grenzgebiet erklärte Hesen Qamişlo: „Die gegründeten Militärräte werden ab heute anstelle der YPG/YPJ im Grenzgebiet stationiert. In einem fünf Kilometer ins Landesinnere reichenden Gebiet zwischen Girê Spî und Serêkaniyê treten die regionalen Militärräte auf den Plan.“

Der QSD-Kommandant sagte außerdem, dass die QSD für die Sicherheit im gesamten Grenzgebiet Nordsyriens eintreten: „Wir wollen, dass die ganze Grenze in das sichere Gebiet einbezogen wird, damit der türkische Staat nicht angreift.“

US-General Pont: Türkische Intervention ausgeschlossen

US-General Pont hat in einer Rede auf der QSD-Versammlung erklärt, dass die internationale Koalition mit der Türkei ein Abkommen zur Grenzsicherheit geschlossen hat. „Ab heute wird die Türkei keine Bedrohung mehr für die Demokratischen Kräfte Syriens darstellen“, so der US-General. Eine türkische Intervention in Nordsyrien sei damit ausgeschlossen.