HPG geben Identitäten von Gefallenen bekannt

Die HPG erinnern an vier im vergangenen Jahr in der Serhed-Region gefallene Guerillakämpfer:innen und geben ihre Identitäten bekannt.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identität von vier bei einem Angriff der iranischen Armee gefallenen Guerillakämpfer:innen bekannt gegeben. Bereits vor einem Jahr hatten die HPG von einem tödlichen Angriff auf eine Guerillagruppe berichtet. Die Gruppe befand sich auf dem Weg aus einem Gebiet an einen anderen Ort und wurde bei Selmas angegriffen. Inzwischen stehen die Identitäten der Gefallenen fest:

Codename: Bişeng Fîraz Zagros
Vor- und Nachname: Şehrîban Angi
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Têlî – Mahmut
Todestag und -ort: 11. Mai 2021 / Serhed

Codename: Azad Rojhat Tendurek
Vor- und Nachname: Fetullah Yıldırım
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Emine – Selahattin
Todestag und -ort: 11. Mai 2021 / Serhed

Codename: Rûbar Şawurî
Vor- und Nachname: Hasan Tuğrul
Geburtsort: Mersin
Namen von Mutter und Vater: Sacide – Lefik
Todestag und -ort: 11. Mai 2021 / Serhed

Codename: Baz Pîrdoğan
Vor- und Nachname: Murat Edis
Geburtsort: Agirî
Namen von Mutter und Vater: Adule – Ahmet
Todestag und -ort: 11. Mai 2021 / Serhed


Bişeng Fîraz Zagros


Bişeng Fîraz Zagros stammte aus einer patriotischen Familie in Bazîd (tr. Doğubeyazıt) und wurde durch die politische Haltung ihres familiären Umfelds geprägt. 2015 trat sie in Serhed der Guerilla bei. Nach kurzer Zeit in der Serhed-Region ging sie in die Medya-Verteidigungsgebiete. Dort erhielt sie eine Grundausbildung und ideologische Weiterbildung.

 

Durch ihre Erfahrung konnte sie schließlich selbst zur Ausbildung und Professionalisierung dutzender Kämpfer:innen beitragen. Sie war entschlossen, nach Nordkurdistan zurückzukehren und bestand darauf, dort zu kämpfen. Die HPG würdigen Bişeng als eine erfolgreiche Kommandantin der Frauenguerilla YJA Star.

Azad Rojhat Tendurek


Azad Rojhat Tendurek stammte aus Ebex (Çaldıran). Durch seine politisch engagierte Familie lernte er die kurdische Identität und Kultur kennen. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage der Familie war Azad von klein auf gezwungen, zum Lebensunterhalt beizutragen. Durch seine Teilnahme an Newrozfesten politisierte er sich bereits früh und lernte mit der Zeit den Widerstand der PKK kennen. Er engagierte sich in der Jugendarbeit und geriet dabei zwei Mal in Gefangenschaft. Lange Zeit befand er sich im Gefängnis und politisierte sich dort weiter. 2014 schloss er sich in der Serhed-Region der Guerilla an. Dort machte er seine erste Grundausbildung und beteiligte sich an vielen Aktionen der Guerilla in der Region. Anschließend wechselte er in die Medya-Verteidigungsgebiete und kämpfte in der Region Avaşîn. In den Medya-Verteidigungsgebieten bildete sich Azad auch ideologisch weiter und entschloss sich, wieder zurück nach Nordkurdistan zu gehen.

Rûbar Şawurî


Rûbar Şawurî stammte aus Dih (Eruh) in der nordkurdischen Provinz Sêrt (Siirt). Seine Familie war aufgrund der Dorfverbrennungen in den 1990er Jahren gezwungen, nach Mersin zu migrieren. Aus seiner Familie kämpften bereits viele Mitglieder in der Guerilla oder sind gefallen. Durch diesen Einfluss lernte er den kurdischen Freiheitskampf von klein auf kennen. Auch in Mersin war die Familie von Repression betroffen. Rûbar machte sich auf die Suche nach Möglichkeiten zum Widerstand und beteiligte sich an der Jugendarbeit der kurdischen Freiheitsbewegung.


Als der IS mit Unterstützung der Türkei Rojava angriff, nahm er an vorderster Front am Kampf in Rojava teil. Tief beeindruckt von den Erfahrungen dort entschloss er sich, in die kurdischen Berge zur Guerilla zu gehen. Er bereitete sich dort auf den Kampf in Nordkurdistan vor.

Baz Pîrdoğan


Baz Pîrdoğan stammte aus Bazîd. Er leistete bereits an der Schule Widerstand gegen die Assimilation. Angesichts der Massaker der türkischen Armee und ihrer Angriffe auf den Widerstand für demokratische Autonomie im Jahr 2016 reifte in ihm der Entschluss, zur Guerilla zu gehen. 2018 trat er der Guerilla bei und wurde auf der Grundlage der neuen Guerillataktiken ausgebildet. Er war entschlossen, den Kampf in Nordkurdistan zu führen.

Die HPG sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem gesamten kurdischen Volk ihr Beileid aus und erinnern an die Entschlossenheit und den Willen der Kämpfer:innen, mit dem sie sich in den Freiheitskampf eingebracht haben.