Genfer Bürgermeister fordert Boykott des türkischen Tourismus

Der Genfer Bürgermeister Rémy Pagani fordert die Bevölkerung der Schweiz und Europas auf, den Tourismus in der Türkei zu boykottieren. „Werden Sie nicht Komplize des Krieges, indem Sie in der Türkei Urlaub machen”, sagt Pagani.

Eine weitere Unterstützung für die Boykottkampagne gegen den Tourismus in der Türkei kommt vom Genfer Bürgermeister Rémy Pagani.

Unter dem Hinweis, dass der Boykott des türkischen Tourismus eine der effektivsten Möglichkeiten ist, das Erdoğan-Regime zu stoppen, das seine Diktatur jeden Tag aufs Neueste bekräftigt, rief Pagani die Bevölkerung der Schweiz und Europas dazu auf, sich der Boykottkampagne anzuschließen.

Zum Krieg gegen die Kurd*innen nicht schweigen

„Wir können weder zum Krieg, der gegen das kurdische Volk innerhalb der Grenzen der Türkei geführt wird, noch gegen einen Krieg außerhalb des Landes schweigen”, sagte Pagani und fügte hinzu, dass es traurig sei, dass der Türkei bisher keine wirtschaftlichen Sanktionen auferlegt worden seien.

Es sei inakzeptabel von Europa, keine Sanktionen zu verhängen, sondern dem Erdoğan-Regime weiterhin Gelder zur Verfügung zu stellen: „Ich finde diese Situation abscheulich und alarmierend zugleich”, sagte der Genfer Bürgermeister.

Türkischer Tourismus sollte boykottiert werden

Pagani wies darauf hin, dass es unvermeidlich sei, den türkischen Tourismus zu boykottieren, um eine weitere Stärkung des Regimes unter Staatspräsident Erdoğan zu vermeiden. Europas Politiker*innen und Bürgermeister*innen sollten ihre Bürger*innen vor den Machenschaften des türkischen Staates warnen und nahelegen, den Tourismus nicht zu fördern.

Pagani erinnerte an den Boykott des israelischen Tourismus, den die Völker Europas in der Vergangenheit durchgeführt hatten: „Die damalige Haltung gegenüber Israel brachte eine positive Wirkung hervor. Der türkische Tourismus sollte heute auf die gleiche Weise und mit dem gleichen Bewusstsein boykottiert werden. Die Europäer*innen sollten nicht darauf warten, dass ihre Regierungen Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei verhängen, sondern selbst aktiv werden. Die türkische Wirtschaft sollte nicht durch Urlaub und andere Wege unterstützt werden”, so Pagani.

In die Türkei reisen bedeutet, den Krieg zu unterstützen

Mit der Forderung an Europas Völker, nicht in die Türkei zu reisen, erklärt Pagani: „Vergessen Sie nicht, eine Reise in die Türkei – aus welchem Grund auch immer – oder diesen Staat auf andere Weise wirtschaftlich zu unterstützen bedeutet in gewissem Sinne, Partei für den Krieg gegen das kurdische Volk zu ergreifen. Die Unterstützung von Erdoğans Wirtschaft wird sowohl das Regime stärken als auch die Angriffe gegen die Kurd*innen von Rojava unterstützen“, sagte Pagani.