„Der IS bereitet neue Angriffe in Syrien vor“

Der IS werde versuchen, Syrien erneut durch Selbstmordanschläge ins Chaos zu stürzen, warnt der ägyptische Terrorismusexperte Mahir Farghali und kritisiert, dass die QSD mit den IS-Gefangenen von der internationalen Gemeinschaft allein gelassen werden.

In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA beschreibt der ägyptische Terrorexperte Mahir Farghali den IS als eine „institutionalisierte Identität und Ideologie“ und warnt davor: „Auch wenn die Territorialherrschaft des IS zu Ende ist, bedeutet das nicht das vollständige Ende des IS.“ Der IS ist erst dann am Ende, wenn seine Ideologie verschwunden ist.

Farghali beschreibt, dass die Geschichte des IS auf das Jahr 2006 zurückgeht und er sich in geheimen Zellen von den Dörfern in die Städte ausgebreitet hat. „Der IS hat sich von den Orten aus, die er kontrollierte, in Zellenstrukturen ausgebreitet. Daher werden wir noch viele Aktionen von ihm erleben. Das bedeutet also, dass es mit dem IS noch nicht vorbei ist, erst wenn die politischen Probleme und die Probleme der Staaten gelöst sind, wird die Organisation keinen Erfolg mehr haben“, führt Farghali an.

Die QSD spielten eine große Rolle beim Sieg über den IS“

Mahir Farghali betont in dem Gespräch die entscheidende Rolle der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) im Kampf gegen den IS. Nun hätten die QSD die gewaltige Aufgabe, in den von ihnen befreiten Regionen für Sicherheit zu sorgen und die Bildung eines Justizsystems und einer Verwaltung zu unterstützen. Dazu bräuchten die QSD allerdings die Unterstützung der großen Staaten.

Der IS will Syrien erneut ins Chaos stürzen“

Laut Farghali will der IS Syrien weiter in die Krise ziehen. „Vor wenigen Tagen hat der IS-Ableger in Ägypten ‚Rache für Sana‘ auf der Halbinsel Sinai einen Angriff durchgeführt. Wir haben alle von diesem Angriff gehört. Mit diesem Angriff wollte er die Botschaft aussenden, dass der IS nicht besiegt ist. Wir sehen, dass die aktuellen Krisen in Syrien und dem Irak dem IS nutzen.“

Die Staaten der Welt kooperieren nicht gegen den IS“

Zu den bei den QSD inhaftierten IS-Dschihadisten sagt Farghali: „Es gibt auch eine ökonomische Dimension die inhaftierten IS-Dschihadisten betreffend. Die Staaten der Welt arbeiten in dieser Hinsicht nicht zusammen. So wollen die europäischen Staaten nicht, dass die Dschihadisten zu ihrer Verurteilung zurückkehren. Sie wollen sich von ihnen befreien. Das macht es den QSD sehr schwer. Die Staaten der Welt sollten in dieser Hinsicht zusammenarbeiten. Die IS-Mentalität muss ausgelöscht und die IS-Mitglieder müssen vor Gericht gestellt werden.“