Berwarî: PDK treibt Studierende in den Suizid

Dr. Kamuran Berwarî von der Universität Dihok fordert von der PDK-Regierung die Erfüllung der Forderungen der Studierenden. Aufgrund ausbleibender finanzieller Hilfen wie Stipendien würden diese regelrecht in den Suizid getrieben.

Die Studierendenproteste gegen das Ausbleiben der Stipendienzahlungen und die schlechten Bedingungen auf dem Campus und in den Wohnheimen in Südkurdistan dauern seit neun Tagen an. Immer wieder gehen Sicherheitskräfte mit massiver Gewalt gegen die Demonstrierenden vor. Dennoch weiten sich die Proteste aus. Auch an der Soran-Universität in Hewlêr, der größten Universität der Region, kam es erneut zu Protesten. Bei Angriffen der Sicherheitskräfte sind hunderte Studierende verletzt und festgenommen worden.

Dr. Kamuran Berwarî von der Universität Dihok warnt davor, dass die soziale Lage in Südkurdistan die Studierenden „in den Suizid“ treibe. „Es kommt zu Mord- und Entführungsversuchen sowie Inhaftierungen. Mit diesen Schritten wird versucht, die berechtigten Forderungen zu unterdrücken. Wir sehen das ganz deutlich. Wenn die Aktivistinnen und Aktivisten auf die Straße gehen, haben sie nichts weiter als ihre Stifte dabei. Sie werfen nicht einmal einen Stein. Wenn es irgendwo zu Angriffen gekommen ist, gingen diese nicht von den Studierenden aus. Die Studierenden werden unmenschlich behandelt. Nicht nur Lehrkräfte, die Beamtenschaft und Studierende, sondern alle Menschen in Südkurdistan wollen Freiheit, Gleichheit und Demokratie. Wenn 100.000 Menschen auf die Straße gehen, kommen diese 100.000 Personen aus 100.000 Häusern. Wenn in jedem Haus zehn Menschen leben, sind es mindestens eine Million, die diese Forderungen stützen.“

Kamuran Berwarî ist Lehrbeauftragter der Universität Duhok und Mitglied des Nationalkongress Kurdistan (KNK)

Die Forderungen müssen erfüllt werden“

Berwarî fährt fort: „Wenn sich die Repression verschärft, wird die Migration zunehmen. Es werden ebenso viele Studierende die Universität verlassen müssen. Die Unterdrückung von 200.000 Studierenden wird zu einem Bruch führen. So viele Studierende, die in Zukunft für Südkurdistan arbeiten würden, sitzen zu Hause fest. Die Kürzungen durch die Regierung ist nichts gewöhnliches. Sie liegen nicht im öffentlichen Interesse. Gewalt, Verhaftungen, Tötungen und Entführungen dürfen nicht die Antwort auf legitime Forderungen sein.“

Schluss mit der Repression“

Berwarî warnt: „Es gibt eine große Wirtschaftskrise in Südkurdistan. Regionale und internationale Abkommen werden gegen die Kurd:innen umgesetzt. Wir müssen uns dagegen stark machen. Wir müssen denen, die Kurd:innen und Kurdistan nicht wollen, eine Antwort geben und uns gegen sie stellen. Dafür muss friedlich und weise gehandelt werden. Die Forderungen der Studierenden müssen erfüllt und die Politik der Repression gestoppt werden.“