Anschläge in Amed und Istanbul

Eine Stadtguerillagruppe hat sich zu Anschlägen in Amed und Istanbul bekannt. In Amed wurde eine Polizeistation mit selbstgebastelten Sprengsätzen angegriffen, in Istanbul ein Fahrzeug einer Firma zerstört, die für die türkische Armee tätig ist.

Die „Racheeinheit Şehîd Sorxwin Roboskî“ hat sich zu zwei Anschlägen in Amed (Diyarbakir) und Istanbul bekannt. Laut Bekennerschreiben wurden am 24. Januar sechs selbstgebastelte Sprengsätze auf die Polizeistation Melikahmet Suriçi in der Altstadt von Amed geworfen. Das Gebäude und Wachstände der Polizei wurden dabei beschädigt, über Tote oder Verletzte liegen keine Informationen vor. Wie die Gruppe mitteilt, fand der Anschlag im Gedenken an die Gefallenen des Widerstands von Sûr statt.

Am selben Tag wurde im Istanbuler Stadtteil Esenyurt ein Lastwagen der Schiffahrtshandelskammer IMEAK zerstört. Die „Racheeinheit“ begründet ihre Aktion damit, dass IMEAK der türkischen Armee zuarbeitet. „Wir werden unsere Aktionen gegen alle Wirtschafts- und Handelszentren, die den Krieg gegen das Volk Kurdistans unterstützen, fortsetzen. Wir werden weiter Vergeltung üben, indem wir die Besatzer immer und überall angreifen, bis ihr Völkermordsystem in Stücke zerschlagen ist“, heißt es in dem Schreiben.

Vor einer Woche hatte sich die Stadtguerillagruppe zu einem tödlichen Anschlag auf Polizisten in der im nördlichen Mittelmeerraum gelegenen Provinzhauptstadt Osmaniye bekannt. Bei der Sabotageaktion kamen drei Polizisten ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Zuvor griff die „Racheeinheit Şehîd Soro“ in Istanbul zwei Agenten des türkischen Geheimdiensts MIT mit selbstgebauten Sprengsätzen an und verletzte beide schwer. Am Fahrzeug der Geheimdienstmitarbeiter entstand Sachschaden. In der Nacht auf Freitag hat die „Racheeinheit Şehîd Xemgîn Roj“ fünf Polizeiwagen in Istanbul angezündet.