43 Tote: Schwere Niederlage für türkische Armee

Bei einer Serie von Aktionen der Guerilla gegen das türkische Militär in Südkurdistan sind nach Angaben der Volksverteidigungskräfte mindestens 43 Soldaten getötet worden.

Wie die Volksverteidigungskräfte der HPG (Hêzên Parastina Gel) berichten, sind bei einer Serie von Angriffen auf die türkische Armee in Südkurdistan mindestens 43 Soldaten getötet worden. Zu den Aktionen ist es demnach am gestrigen Montag im Rahmen der „revolutionären Offensive für die Gefallenen Şehîd Pîroz und Şehîd Agirî“ in den vom türkischen Militär besetzten Regionen Bradost und Barzan gekommen. Dabei seien unter anderem Stellungen und Unterstände der Armee unter „effektiven Beschuss“ gesetzt und zerstört worden. Das HPG-Pressezentrum berichtet in seiner Bilanz von fünf getöteten Soldaten in Barzan, 23 Soldaten am Lêlîkan sowie 15 weiteren getöteten Soldaten am Tepê Evdilkofî.

 

Die gesamte Aufstellung lautet folgendermaßen:

Barzan

„Am 21. Mai um etwa 6.30 Uhr Ortszeit gingen unsere Kräfte zunächst in der Region Barzan gegen feindliche Stellungen auf dem Gipfel Şikêr in der Nähe des Tepê Xwedê vor. Die Einheiten der türkischen Besatzungsarmee wurden dabei aus nächster Nähe unter Beschuss gesetzt. Mindestens fünf Soldaten sind dabei getötet worden. Im Anschluss an die Aktion ist das Gebiet durch die Besatzungsarmee bombardiert worden.

Bradost

Am Nachmittag führten unsere Kräfte in der südkurdischen Sîdekan-Region im Gebiet Bradost einen Angriff gegen die Armee auf dem Gipfel Lêlîkan durch. Bei dem Unterfangen wurden feindliche Stellungen und Unterstände aus sieben Seiten aus nächster Nähe unter Beschuss gesetzt. Dabei konnten 13 Stellungen und fünf Unterstände vollständig zerstört werden. Der Tod von mindestens 23 feindlichen Soldaten wurde festgestellt. Nach der Aktion wurden die toten und verletzten Armeeangehörigen durch die Besatzer ins nahegelegene Dorf Lêlîkan transportiert. Die daraufhin gestarteten Luftangriffe auf die Region haben bis in die frühen Morgenstunden des heutigen Tages angehalten.

Unteroffizier in Evdilkofî getötet

Gegen 17.00 Uhr starteten unsere Kräfte eine Aktion am Tepê Evdilkofî. Bei diesem Unterfangen konnten ebenfalls mehrere Stellungen und Unterstände der Besatzer zerstört werden. Unter den 15 toten Soldaten der feindlichen Armee befindet sich auch der Unteroffizier Hasan Ali. Nach der gelungenen Aktion drangen unsere Kräfte in das vom Feind besetzte Gebiet ein und beschlagnahmten mehrere Waffen und weitere Militärausrüstung der Armee. Andere Rüstungsgüter sind zerstört worden. Ab etwa 22:45 Uhr Ortszeit flogen Kampfjets der feindlichen Luftstreitkräfte Angriffe auf die Gebiete Evdilkofî und Ermuş.“

Gezielter Anschlag in Colemêrg

Auch in Nordkurdistan ist es in den vergangenen Tagen zu weiteren Aktionen der Guerilla gekommen. So wurde am Montag bei einem gezielten Anschlag auf die Militärwache Şikêr in Colemêrg (Hakkari) ein türkischer Soldat getötet.

Bei einer Aktion in der Provinz Şirnex ging die Guerilla im Landkreis Çelê (Çukurca) gegen das Armee-Hauptquartier am Koordine-Gipfel vor. Bei dem Angriff auf Stellungen des Militärs sollen mehrere Soldaten getötet und verletzt worden sein. Die genaue Zahl der Verluste auf Seiten der Armee konnte jedoch nicht festgestellt werden, wie es heißt.

YJA-Star-Aktion in Sêrt

Ebenfalls am Montag führten die Kräfte der Frauenguerilla YJA-Star eine Aktion gegen das türkische Militär durch. Bei dem Anschlag auf Posten der Militärwache Erbo im Landkreis Hawêl (Baykan) in der Provinz Sêrt (Siirt) ist nach Angaben der Volksverteidigungskräfte ein Soldat getötet worden.

Angriff auf Kontras in Bedlîs

In der Provinz Bedlîs wurden bereits vor einiger Zeit für das Militär tätige Kontras damit beauftragt, im Zuge von Erweiterungsmaßnahmen der Kontrollposten die Bäume im Kesre-Tal in der gleichnamigen Provinzhauptstadt zu fällen. Die Kontras waren mehrfach von der Guerilla verwarnt worden, im Tal keine Zerstörung anzurichten. Wie das HPG-Pressezentrum berichtet, sollen die Kontras auf die ausgesprochenen Verwarnungen nicht reagiert haben. Daraufhin seien sie gestern ins Visier der Guerilla geraten. In der Erklärung heißt es dazu: „Die Geräte, die während des Vorgehens der Kontras zum Einsatz kamen, sind von unseren Kräften zerstört worden. Auch kam es zu Toten und Verletzten unter den Kontrakräften, deren Zahl jedoch nicht festzustellen war“.

Militäroperation in Amed

Zu der am 17. Mai in der Provinz Amed in den Landkreisen Farqîn (Silvan) und Lîce gestarteten Militäroperation berichten die HPG, dass sich die Armee am 19. Mai ergebnislos aus der Region zurückgezogen hat.