Zwei Raketen schlagen bei US-Botschaft in Bagdad ein

Zwei Raketen sind in der Grünen Zone in Bagdad in der Nähe der US-Botschaft eingeschlagen. Dabei entstand kein Schaden.

Am frühen Donnerstagmorgen wurden zwei Raketen auf die sogenannte Grüne Zone in Bagdad, in der sich die US-Botschaft befindet, abgefeuert. Wie eine irakische Sicherheitsquelle der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, gab es dabei weder Opfer noch Schäden. Der Angriff im Morgengrauen ereignete sich, als der irakische Premierminister Mustafa al-Kadhimi sich auf dem Rückweg von einem Besuch bei US-Präsident Biden befand. Joe Biden hatte am Montag ein Ende des US-Kampfeinsatzes im Irak angekündigt. Biden hatte erklärt, die Beziehungen der USA zum Irak würden in eine neue Phase eintreten, wenn die amerikanischen Truppen bis zum Jahresende ihre Kampfeinsätze im Land beenden.

Angesichts des drohenden Wiedererstarkens des sogenannten Islamischen Staats (IS) und des starken iranischen Einflusses in Bagdad betonte Biden, dass Washington weiterhin der „Sicherheitszusammenarbeit verpflichtet“ sei, während Kadhimi von einer „strategischen Partnerschaft“ der beiden Länder sprach. Im Zuge des Rückzugs der Vereinigten Staaten aus Afghanistan bestätigte der US-Regierungschef, dass die 2.500 US-Soldaten, die noch im Irak sind, bis Jahresende nicht mehr kämpfen werden.

In den letzten Monaten wurden fast täglich Anschläge auf US-Einrichtungen im Irak verübt, für die bewaffnete pro-iranische Gruppen im irakischen Sicherheitsapparat verantwortlich gemacht werden. Allerdings führt auch der sogenannte Islamische Staat ähnliche Attacken durch und könnte hinter den Angriffen stehen. Insbesondere vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Angriffe vor dem Washington Besuch Kadhimis merklich abgenommen hatten -  seit der ersten Juliwoche hatte es nur einen einzigen Angriff gegeben, einen Drohnenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt in Südkurdistan am Samstag, der ebenfalls keine Opfer oder Schäden verursachte - könnte eine Täterschaft der schiitischen Milizen infrage gestellt werden. Die Fatah-Allianz, politischer Flügel der schiitischen Hashd-al-Shaabi-Milizen, von denen einige hinter den Angriffen vermutet werden, hatte den angekündigten Rückzug der US-Truppen begrüßt.