Tamilische Fahrraddemonstration durch Europa

Tamilische Aktivisten machen mit einer Fahrradtour durch Europa auf den Völkermord an ihrer Community in Sri Lanka aufmerksam und fordern die Anerkennung ihres Rechts auf Selbstbestimmung.

Zur Zeit findet eine 17-tägige Fahrraddemonstration der tamilischen Community in Europa statt. Die Tour geht von London über die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Frankreich und endet am 6. März in Genf, wo an diesem Tag eine UN-Sitzung zum Thema Menschenrechte in Sri Lanka stattfindet. Organisiert wird die Demonstration vom Volksrat der Eelam Tamilen. In mehreren Rathäusern auf der Route, so etwa im belgischen Arlon, in Saarbrücken, Landau und Karlsruhe, wurden Informationsdossiers zur Lage in Sri Lanka übergeben. Auch ein kurdischer Aktivist beteiligte sich drei Tage an der Tour und erklärte, dass sich seine Community mit den Tamil:innen solidarisch zeigt.

Die tamilischen Fahrradaktivisten fordern eine internationale, unabhängige Untersuchung der Verbrechen und des Völkermords auf Sri-Lanka, die Freilassung aller politischen und Kriegsgefangenen, ein Ende der Militarisierung und des Landraubes, die Anerkennung des Rechtes der Tamil:innen auf Selbstbestimmung und ihr traditionelles Heimatland durch die internationale Gemeinschaft und die Anerkennung der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) als legitime Vertretung der tamilischen Bevölkerung.

Zum Hintergrund teilen die Aktivisten mit: „Seit über 75 Jahren findet in Sri Lanka ein Völkermord an den Tamil:innen statt. Dieser gipfelte 2009 in einem Genozid an der tamilischen Bevölkerung. Die tamilische Befreiungsbewegung, bekannt als die Tamil Tigers, wurde militärisch besiegt und bis heute werden 146.679 Zivilist:innen vermisst. Die Kriegsverbrechen des sri-lankanische Staates sind bis heute nicht aufgeklärt. Auf diese Situation wollen wir mit unserer Fahrraddemo aufmerksam machen, denn bis heute hat sich an der Menschenrechtslage in Sri Lanka nichts verbessert.“