Südafrika-Delegation wird Zeuge einer Räumung im Township „Orange Farm"

Die Südafrika-Delegation der Jugendbewegung Kurdistans hat eine illegale Räumung im Township „Orange Farm" in Johannesburg miterlebt.

Während ihrer Südafrika-Reise legt die Delegation des Diplomatie-Komitees der kurdischen Jugendbewegung einen besonderen Fokus auf das Kennenlernen von lokalen Organisationen und Gemeinden, die für bessere Lebensbedingungen und alternative Formen des Zusammenlebens kämpfen.

In diesem Zusammenhang besuchten die Delegationsteilnehmer:innen das Township „Orange Farm" in Johannesburg. Hier leben etwa 500.000 Menschen unter schwierigen Bedingungen in improvisierten Wellblech-Hütten, oft ohne Arbeit, Elektrizität und Wasser.

Die meisten dieser Townships gelten als informelle Siedlungen, das heisst, die Bewohner:innen haben keine offizielle Genehmigung für ihre Behausungen, bekommen aber auch keine Alternative vom Staat angeboten. Diese Tatsache wird von der Regierung genutzt, um die Siedlungen zu kriminalisieren und sie willkürlich abzureißen, um den Grund und Boden profitabel zu verkaufen und bebauen zu lassen.

Beim Besuch von „Orange Farm" wurden die Mitglieder der Delegation Zeuge solch einer brutalen Räumung seitens des privaten, im Auftrag der Regierung arbeitenden, Sicherheitsdienst „Red Ants". Ohne den Bewohner:innen Zeit zu geben, ihr Hab und Gut zu sichern, und mithilfe eines illegalen Räumungsbefehls, waren tagelang Bulldozer und schweres Gerät im Einsatz, um die Hütten und Gärten hunderter Familien zu zerstören.

Nach der gewaltsamen Räumung kamen die „Red Ants" ein weiteres Mal zurück, als die vertriebenden Bewohner:innen der kurdischen Delegation die erlebten Methoden der Staatsrepression schilderten. Unter dem Vorwand des unbefugten Betretens von Privateigentum versuchten sie die Anwesenden einzuschüchtern und zu vertreiben, mussten nach kurzer Zeit jedoch unverrichteter Dinge abziehen.

Angespannt und voller Wut auf die Sicherheitskräfte beratschlagten die Township-Bewohner im Anschluss über Möglichkeiten, dieser unmenschlichen Räumungspolitik entgegenzutreten.