Protest vor mexikanischer Botschaft in Wien

Nach der Verschleppung von zwei Zapatistas durch Paramilitärs in Chiapas haben zahlreiche Menschen vor der mexikanischen Botschaft in Wien gegen die Eskalation der Gewalt protestiert und die sofortige Freilassung der beiden Männer gefordert.

Vor der mexikanischen Botschaft in Wien ist am Freitag spontan gegen die Verschleppung von zwei Zapatistas durch Paramilitärs in Chiapas protestiert worden. An der Aktion nahmen auch etwa fünfzig Mitglieder der zapatistischen Delegation teil, die im Rahmen ihrer „Reise für das Leben“ in Europa nach Verbündeten für ihren Kampf gegen Unterdrückung und Naturzerstörung suchen.

Bei der Kundgebung wurde sofortige Aufklärung über das Schicksal von José Antonio Sánchez Juárez und Sebastián Núñez Pérez gefordert. Die beiden Angehörigen des „Rates der guten Regierung“ verließen am 11. September ihre Gemeinde. Ihr leeres Auto wurde zwei Tage später auf dem Gebiet der ORCAO („Regionale Organisation der Kaffeebauern von Ocosingo“), einer regierungsnahen paramilitärischen Organisation gefunden. Bereits letztes Jahr hatte die ORCAO Kaffeelager gebrandschatzt, Menschen entführt und gefoltert.

Die Demonstrant:innen in Wien machten Mexikos Präsidenten Andrés Manuel Lopez Obrador für die Eskalation der Gewalt verantwortlich. Dieser sei mit dem Versprechen an die Macht gekommen, die Gewalt im Land zu beenden, hieß es in einem Redebeitrag: „Am 1. August diesen Jahres ließ er sogar eine Volksbefragung durchführen, ob den Opfern staatlicher Gewalt Gerechtigkeit zuteil werden soll. Doch tatsächlich ist seine eigene Regierung verantwortlich für eine weitere Eskalation der Gewalt. Mord, Folter und Verschwindenlassen nehmen weiter zu und bleiben völlig straflos. Besonders im Fokus sind die sozialen Bewegungen.“