Assad in den Vereinigten Arabischen Emiraten empfangen

Der syrische Machthaber Baschar al-Assad ist zu einem Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate gereist. Abu Dhabi ist schon länger auf Versöhnungskurs mit dem Diktator.

Syriens Diktator Baschar al-Assad ist zu einem offiziellen Besuch in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gereist. Assad wurde am Sonntag in der Hauptstadt Abu Dhabi vom Präsidenten der Emirate, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan, empfangen und am Präsidialpalast anschließend mit militärischen Ehren begrüßt. Der syrische Machthaber wird von seiner Ehefrau Asma Al-Assad begleitet.

Es ist die zweite Reise Assads in die Emirate seit Ausbruch des Syrien-Krieges im Jahr 2011. Erstmals war er vor rund einem Jahr in dem Land zu Besuch. Die emiratische Staatsagentur WAM veröffentlichte Bilder der Zusammenkunft. Dabei ist ein gut gelaunter Assad im regen Austausch mit dem VAE-Präsidenten zu sehen.

Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan sagte laut WAM, es habe „positive und konstruktive Gespräche“ mit seinem syrischen Amtskollegen geführt, in denen es um die „brüderlichen Beziehungen“ der beiden Länder gegangen sei. „Unsere Diskussionen erkundeten auch Möglichkeiten zur Verbesserung der Zusammenarbeit, um die Stabilität und den Fortschritt in Syrien und der Region zu beschleunigen“, twitterte der Scheich.

Assad ist seit der Niederschlagung eines Volksaufstandes im Jahr 2011, der zunächst in einen Bürgerkrieg ausartete und sich schließlich zu einem Stellvertreterkrieg mit vielen Akteuren wandelte, diplomatisch isoliert. Damals wurde Syrien auch aus der Arabischen Liga ausgeschlossen, nachdem die Truppen Assads die Volksrevolte brutal niederschlugen. Im Jahr darauf brachen die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Beziehungen zu Damaskus ab.

Seit einiger Zeit bewegen sich die beiden arabischen Staaten aber wieder aufeinander zu. Abu Dhabi strebt offenbar die vollständige Rehabilitation Assads und die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga an. Seit dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar haben neben den Emiraten auch andere arabische Länder ihre Kontakte intensiviert und Hilfsgüter nach Damaskus geschickt. Die Katastrophe gab Assad Gelegenheit für eine teilweise Rückkehr auf die diplomatische Bühne. Zwei Wochen nach den Beben reiste er in den Oman. Das Land wirbt ebenfalls für eine Rückkehr Syriens in die Arabische Liga. Vor einigen Tagen reiste Assad zudem erneut nach Russland zu Präsident Wladimir Putin. Russland ist Assads wichtigster Verbündeter im Syrien-Krieg.