Zwei Tote bei türkischem Angriff auf Zirgan

In der nordsyrischen Gemeinde Zirgan sind zwei Menschen bei türkischen Artillerieangriffen ums Leben gekommen. Fünf weitere Personen wurden verletzt und werden im Krankenhaus behandelt. Unter den Verletzten sind auch Kinder.

Die türkischen Angriffe auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien haben am Dienstag zu vier Todesopfern geführt. Nach dem gezielten Drohnenangriff auf ein Fahrzeug bei Girkê Legê, bei dem die Ko-Vorsitzenden des Gerechtigkeitsbüros von Cizîrê, Zeyneb Mihemed und Yilmaz Şero, ums Leben kamen, wurde die Gemeinde Zirgan (Abu Rasen) im Westen von Hesekê mit Haubitzen und Mörsergranaten beschossen. Betroffen von der Bombardierung waren die Dörfer Mişêrfê und Esediyê. In Mişêrfe kamen Nayif Ebdulqadir Hiyawî und Rîma Ehmed Îsamîl Hiyawî ums Leben. Fünf Personen wurden verletzt, darunter auch Kinder. Die Verletzten wurden in Krankenhäuser in Dirbêsiyê und Hesekê eingeliefert.

Strategische Position von Zirgan

Zirgan (ar. Abu Rasen) befindet sich etwa dreißig Kilometer östlich der bereits vollständig besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) und liegt am Rande einer Verbindungsstraße zwischen den strategischen Verkehrswegen 712 und M4. Bis in die Stadt Til Temir, die die Türkei nach Zirgan ebenfalls in ihre illegale Besatzungszone eingliedern will, sind es knapp 25 Kilometer. Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer Söldner auf die Region stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei im Oktober 2019 vereinbart wurden. Dennoch verzichteten sowohl Moskau als auch Washington bisher auf eine Intervention.