Türkischer Drohnenangriff auf Auto in Qamişlo - UPDATE

Der türkische Drohnenterror in Nordsyrien geht weiter: In der Nähe von Qamişlo wurde ein Auto von einer Drohne bombardiert, zwei QSD-Kämpfer und ein Zivilist kamen ums Leben.

Im Dorf Melesibat westlich von Qamişlo ist ein Auto von einer türkischen Kampfdrohne bombardiert worden. Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind dabei zwei Kämpfer und ein Zivilist ums Leben gekommen.

Die Generalkommandantur der QSD teilt dazu mit: „Heute um 17.10 Uhr wurde im Dorf Melesibat bei Qamişlo ein ziviles Fahrzeug, in dem sich zwei unserer Kämpfer auf dem Rückweg von ihrem Urlaub befanden, von einer Drohne des türkischen Staates angegriffen. Bei dem Angriff sind unsere Kämpfer Dijwar Kobanê und Çiya Qamişlo sowie der Zivilist Edip Yusîf gefallen.

Die türkische Besatzerarmee hat ihre grenzüberschreitenden Angriffe in der letzten Zeit verstärkt. Jeden Tag finden Artillerie- und Drohnenangriffe auf unsere Gebiete statt. Angriffsziel sind dabei nicht nur Kämpferinnen und Kämpfer, sondern auch die Zivilbevölkerung. Wir werden im Rahmen unseres Rechts auf Selbstverteidigung reagieren und Vergeltung für unsere Gefallenen üben.“

Video: ANHA

Am Dienstag sind im Autonomiegebiet Nordostsyrien fünf Menschen bei türkischen Angriffen getötet worden, Dutzende wurden verletzt, darunter auch Kinder. Auch heute schlugen Artilleriegranaten in Wohngebieten ein. Die Türkei kündigt seit längerer Zeit eine weitere Invasion in Nordsyrien an und hat ihre ununterbrochenen Attacken auf die Autonomieregion nach dem Astana-Gipfel in Teheran am 19. Juli gesteigert. Seit dem Treffen zwischen Putin und Erdogan am 6. August in Sotschi eskalieren die Drohnen- und Artillerieangriffe vor allem in den Gebieten östlich der seit 2019 besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain). Erdogan hat am Montag angekündigt, die Besatzungszone entlang der türkischen Grenze zu „vervollständigen“. Aus den aktuellen Entwicklungen lässt sich schließen, dass weder Russland noch die USA grünes Licht für eine Besatzungsoperation gegeben haben. Das geht auch aus den nach den Gipfeltreffen in Teheran und Sotschi abgegebenen Erklärungen hervor, in denen von einer „politischen Lösung für Syrien“ die Rede war. Offenbar haben die in Syrien präsenten Großmächte jedoch in die permanente Bombardierung der Autonomieregion durch Drohnen und Artillerie eingewilligt. Gleichzeitig zeichnet sich eine Annäherung zwischen der türkischen und syrischen Regierung ab.

Die Meldung wurde um 22.11 Uhr aktualisiert