Söldner verschleppen drei Zivilisten in Efrîn

Die Söldnertruppen der türkischen Armee „Jabhat al-Shamiya“ und „Liwa Suqour al-Shamal“ haben im Landkreis Efrîn-Mabeta drei Zivilisten verschleppt.

Erneut haben Söldner der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA) in Efrîn Zivilisten verschleppt. Aus dem Dorf Xelnerê wurde der Zivilist Xerîb Ismail Hesen von der SNA-Söldnertruppe „Jabhat al-Shamiya“ und aus dem Dorf Gemrokê die Zivilisten Ebdo Mihemed Omar und Mihemed Hisên Şêxo von „Liwa Suqour al-Shamal“ verschleppt. Sie wurden an unbekannte Orte gebracht.

Entführungen gehören zum Finanzierungsmodell der SNA-Milizen. Fast täglich werden Menschen verschleppt und nur gegen Lösegeldzahlungen wieder freigelassen. Oft landen die Entführten in den vom türkischen Geheimdienst MIT geleiteten Folterkellern, immer wieder werden sie auch in die Türkei verschleppt. Überlebende berichten von Folter, die Schläge, sexualisierte Gewalt und Elektroschocks beinhaltet und manchmal zum Tod führt. Geduldet und gefördert von der türkischen Besatzungsmacht verschleppen die Söldner vor allem Kurd:innen. Von März 2018, dem Beginn der Besatzung, bis Januar 2021 wurden über 7.340 Entführungen festgestellt. Die Mehrheit der Verschleppten, unter ihnen mehr als 1.200 Frauen, gelten noch immer als „verschwunden“.

Durch den systematischen Terror wurde ein Großteil der kurdischen Bevölkerung aus Efrîn vertrieben. Der kurdische Bevölkerungsanteil ist von über neunzig Prozent vor der Besetzung unterschiedlichen Quellen zufolge auf 15 bis 22 Prozent gesunken.