Regimesoldat bei Beschuss von Zirgan verletzt

In der nordsyrischen Gemeinde Zirgan wurde ein Regimesoldat bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen verletzt. Auch Til Temir und Efrîn ist wieder bombardiert worden.

Bei dem Beschuss der Gemeinde Zirgan in Nordsyrien ist am Montagabend ein Regimesoldat verletzt worden. Der Mann erlitt mehrere Verletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Unter anderem wurde er von Schrapnellen am Kopf und im Gesicht getroffen.

Die Attacke kam von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen und richtete sich auf einen Armeeposten des syrischen Regimes am Rande des nordwestlich von Zirgan gelegenen Dorfes Bobî. Artilleriegranaten schlugen auch in der benachbarten Ortschaft Dada Abdal ein. Außer Sachschaden wurden keine Schäden verursacht.

Früher am Tag bombardierten die Besatzer zivile Siedlungsgebiete in Til Temir und Efrîn. Im Chabur-Tal war das Dorf al-Dardara von den Angriffen betroffen, in Efrîn zielte die türkisch-dschihadistische Artillerie zum wiederholten Mal auf die Ortschaft Bênê im nicht vollständig besetzten Kreis Şêrawa. Über das ganze Ausmaß lagen zuletzt keine gesicherten Informationen vor, Verletzte soll es nach bisherigem Stand aber nicht gegeben haben.

Artillerieeinschläge in Anbauflächen bei Bênê

Zuvor war es am Montagfrüh in Kobanê zu einem Drohnenangriff der türkischen Armee auf einen Gebäudekomplex des Exekutivrats der Euphrat-Region gekommen. Verletzt wurde niemand, da die Einrichtung zum Zeitpunkt des Angriffs geschlossen war. Damit wurden seit Anfang des Jahres mindestens 80 Drohnenangriffe der Türkei auf Nord- und Ostsyrien erfasst.

Strategische Position von Zirgan

Zirgan (ar. Abu Rasen) befindet sich etwa dreißig Kilometer östlich der bereits vollständig besetzten Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) und liegt am Rande einer Verbindungsstraße zwischen den strategischen Verkehrswegen 712 und M4. Bis in die Stadt Til Temir, die die Türkei nach Zirgan ebenfalls in ihre illegale Besatzungszone eingliedern will, sind es knapp 25 Kilometer. Die ständigen Übergriffe der Türkei und ihrer Söldner auf die Region stellen Verstöße gegen die Waffenstillstands- und Deeskalationsabkommen dar, die zwischen den Garantiemächten Russland und den USA mit der Türkei im Oktober 2019 vereinbart wurden. Dennoch verzichteten sowohl Moskau als auch Washington bisher auf eine Intervention.