QSD heben großes IS-Waffendepot aus

Die Demokratischen Kräfte Syriens haben das größte Waffendepot seit der territorialen Zerschlagung des IS ausgehoben. Wie die QSD berichten, hatte der IS einen Großangriff vorbereitet.

Den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) gelang ein effektiver Schlag gegen die IS-Zellenstrukturen in Nord- und Ostsyrien. In Qirwan bei Til Hemis wurde ein gewaltiges Waffendepot des IS ausgehoben. Nach Angaben der QSD hatte der sogenannte „Islamische Staat“ (IS) einen erneuten Anschlag vorbereitet. In dem Depot befanden sich eine große Anzahl an Waffen, Mengen an Sprengstoff und fertig gebaute Sprengfallen.

Die QSD berichten, dass die Operation gegen das Depot auf der Grundlage von Aussagen von im Camp Hol festgenommenen IS-Dschihadisten entdeckt werden konnte. Offenbar benutzten die IS-Zellen das Depot, um Waffen zu sammeln und zu verteilen. Nun gelte es, die Transportwege der Waffen in die Region nachzuvollziehen.

Bei dem Depot handelt es sich um den zweitgrößten Waffenfund seit der territorialen Zerschlagung des IS. Im April 2019 waren bei Räumungsarbeiten in der ehemaligen IS-Hochburg al-Bagouz große Mengen an schweren Waffen entdeckt worden.

IS und türkischer Staat koordinieren sich“

Die Waffen sollten den Ermittlungen der QSD zufolge bei einem möglichen Angriff auf das Camp Hol, in dem Tausende IS-Familienangehörige interniert sind, eingesetzt werden. Dieser Plan stand im Kontext einer Kampagne, die mit dem Angriff auf das Sina-Gefängnis im Januar begann und darauf abzielte, mit türkischer Unterstützung ein IS-Territorium in und um Hesekê zu errichten. Nachdem der Angriff auf das Sina-Gefängnis gescheitert war, habe man versucht, Camp Hol anzugreifen. Die QSD erklären dazu: „Der gefährliche Plan der Terroristen scheiterte an den Sicherheitsmaßnahmen und der schnellen Reaktion unserer Kräfte sowie an der Verhaftung einer großen Zahl von Mitgliedern der Terrorzellen. Unsere Kräfte verhinderten, dass der IS die von der türkischen Besatzung geschaffenen Bedingungen für seine Terrorzellen ausnutzen konnte, und stoppten einen möglichen türkischen Angriff sowie einen Versuch, die Mitglieder des IS auf bewaffnete Aktionen in der Region vorzubereiten. Die von unseren Kräften durchgeführten Ermittlungen bestätigten eine klare und geplante Koordinierung zwischen beiden Seiten (der Türkei und dem IS), um in unser Gebiet einzudringen und weitere Wege für IS-Zellen zu ebnen.“

Internationale Mächte müssen ihrer Verantwortung gerecht werden“

Zwar habe die Operation den IS und seine Unterstützer geschwächt, allerdings zeigten die Funde auch die Gefahr, die weiterhin von der Allianz zwischen IS und Türkei ausginge, erklären die QSD und schließen mit den Worten: „Unsere Kräfte haben Syrien und die ganze Welt von der Bedrohung durch die Terrororganisation IS befreit. Wir betonen, dass wir unseren legitimen Kampf gegen die terroristische Organisation und alle Bedrohungen in der Region fortsetzen werden. Wir fordern die internationale Gemeinschaft erneut auf, ihrer Verantwortung gegenüber unseren Gebieten gerecht zu werden, da diese mit Angriffen und Plänen des IS und Attacken des türkischen Staates konfrontiert sind. Diese Kräfte versuchen, die Stabilität und den Frieden in der Region zu zerstören und sie zu besetzen.“


Die gefundenen Waffen:

58 AK-77 Sturmgewehre
1 M72 Raketenwerfer
1 MG3 Maschinengewehr
8 Schalldämpfer
19 Handgranaten
596 AK-47 Magazine
2 Handfeuerwaffen
2 M-16 Magazine
1 Nachtsichtgerät
1 RPG-7 Zielfernrohr
78 Gürtel
200 RPG-7 Raketen
149 RPG-7 Bomben
12.310 AK-47 Patronen

3.140 Patronen für BKC-Maschienengewehre
5.400 Patronen für M-16-Gewehre
900 Patronen für AKS-Sturmgewehre
72 DSchkH 12,5mm Geschütze
358 als Fernzünder präparierte Mobiltelefone
5 Militärfunkgeräte
5 Minen
14 Fahrzeugbomben
Große Mengen TNT