Bevölkerung in Nord- und Ostsyrien braucht Erdbebenhilfe

Der AANES-Vertreter Khaled Davrisch verurteilt die türkischen Angriffe auf das Erdbebengebiet in Nordsyrien und fordert schnelle Hilfe für die selbstverwaltete Autonomieregion.

Das schwere Erdbeben in der Grenzregion von Türkei und Syrien betrifft auch die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES). Neben dem türkisch besetzten Efrîn sind auch die Kantone Şehba und Kobanê betroffen. In den selbstverwalteten Stadtteilen Şêxmeqsûd und Eşrefiyê im nördlichen Aleppo sind mindestens sechs Menschen gestorben und elf weitere verletzt worden. Die genaue Zahl der Opfer ist unklar, da die Bergungsarbeiten weiterhin andauern.

In der Nacht von Montag auf Dienstag griff die Türkei mit Artillerie die Ortschaft Tel Rifat an, die in der vom Erdbeben betroffenen Region Şehba liegt. Khaled Davrisch, Repräsentant der Selbstverwaltung von Nordostsyrien in Deutschland, erklärt zu den Ereignissen: „Wir verurteilen die Angriffe der Türkei aufs Schärfste. Sie kommen in einer Situation, wo viele Menschen bereits alles durch das Erdbeben verloren. In dieser Zeit sollten die Menschen sich helfen und keine Kriege führen.“

Auf internationaler Ebene läuft die humanitäre Unterstützung für die Opfer des Erdbebens an. Viele Staaten haben bereits Hilfsgelder in Millionenhöhe zugesagt. Khaled Davrisch kommentiert: „Wir haben bislang keine Hilfe aus dem Ausland erhalten, weder von Deutschland noch von der Europäischen Union. Aber die Lage bei uns in Nord- und Ostsyrien ist schlimm. Es fehlt an Unterkünften, Lebensmitteln und Medikamenten. Humanitäre Hilfe darf nicht politisiert werden und sollte schnell bei den Menschen ankommen.“