Autobombenanschlag des IS in Nordostsyrien verhindert

In Til Hemis in Nordostsyrien ist ein weiterer IS-Anschlag verhindert worden. Die Sicherheitskräfte der Autonomieregion stürmten nach einem Hinweis einen Bauernhof und konnten eine 200-Kilo-Bombe entschärfen.

Sicherheitskräfte von Nord- und Ostsyrien (Asayîş) haben einen Autobombenanschlag verhindert. Wie die Pressestelle der Asayîş mitteilt, konnte ein mit fast 200 Kilogramm Sprengstoff gefüllter Tank entschärft werden. Die Sicherheitskräfte hatten zuvor den Hinweis erhalten, dass Milizionäre der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf einem Bauernhof im Dorf Qairawan bei Til Hemis eine Autobombe präpariert habe. Der Bauernhof wurde daraufhin gestürmt. Angaben zu Festnahmen liegen nicht vor.

Am Mittwoch wurde ein IS-Anschlag mit zwei Autobomben im Auffang- und Internierungslager Hol bei Hesekê von den Sicherheitskräften vereitelt. Die Dschihadisten wurden auf dem Weg ins Lager beim Dorf Umm Fakik gestoppt. Es kam zu einem Gefecht, bei dem eine der Autobomben detonierte. Dabei wurden drei Dschihadisten getötet. Ein weiterer konnte verletzt festgenommen werden. Die zweite Autobombe wurde entschärft. Die Sicherheitskräfte stellten drei AK-47-Sturmgewehre, acht Magazine und 250 Schuss Munition sicher. Im Kofferraum des Fahrzeugs befanden sich über 300 Kilogramm Sprengstoff. Ein Mitglied der Kräfte der inneren Sicherheit wurde leicht verletzt.

Ebenfalls am Mittwoch teilten die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mit, dass die Antiterroreinheit YAT sechs mutmaßliche IS-Mitglieder, darunter einen hochrangigen Islamisten, bei Raqqa festgenommen hat. Bei der Operation wurden Waffen, Sprengstoff und Kommunikationsgeräte sichergestellt.

Koordinierte Angriffe von IS und Türkei

Die Asayîş sowie die QSD und ihre Mitgliedsverbände YPG und YPJ setzen den mit der internationalen Koalition gegen den IS koordinierten Kampf gegen die nach wie vor bestehenden Strukturen der islamistischen Terrormiliz fort. Am Samstag wurde eine mehrwöchige Operation gegen IS-Zellen im Internierungs- und Auffanglager Hol bei Hesekê abgeschlossen. Im Zuge der Durchsuchung des Camps konnten sechs gefangene Frauen befreit werden, darunter zwei 2014 in Şengal verschleppte Ezidinnen. 226 IS-Anhänger:innen wurden festgenommen, darunter 36 Frauen. Während der Operation wurden Bomben, mittelschwere Waffen, Schalldämpfer, Pistolen, Dolche und Bajonette sichergestellt. Außerdem wurden zahlreiche unfertige Tunnel und Depots freigelegt und zerstört, die von IS-Zellen genutzt wurden, um sich und ihre Waffen zu verstecken und die Flucht aus dem Lager vorzubereiten. Zwei QSD-Mitglieder kamen bei der Operation ums Leben, als sie einen Fluchtversuch verhinderten. Der IS begeht weiterhin Anschläge in Nordostsyrien und hat in der türkischen Besatzungszone einen sicheren Standort.

Der Kampf gegen den IS wird weiterhin durch die Angriffe der Türkei behindert. Am Dienstagabend wurden bei Ain Issa zwei Dorfbewohner bei einem türkischen Drohnenangriff getötet, am vergangenen Freitag kamen fünf Kämpfer der QSD und YPG ums Leben. Im gesamten Autonomiegebiet kommt es täglich zu Artillerieangriffen auf die Bevölkerung.