150 Personen aus Girê Spî verschleppt

Bei einem nächtlichen Überfall in Girê Spî sind rund 150 Personen von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen verschleppt worden. Unter ihnen befinden sich auch ehemalige Söldner, die entwaffnet und in die Türkei gebracht wurden.

Aus der türkischen Besatzungszone Girê Spi (ar. Tall Abyad) im Norden von Syrien sind rund 150 Personen verschleppt worden. Die überfallartige Aktion fand in der Nacht zu Montag in der Ortschaft Doxaniyê statt, beteiligt waren neben Soldaten der türkischen Armee auch Söldner der Dschihadistenmiliz „Sultan-Suleiman-Schah-Brigade“ (al-Amshat).

Bei einem Großteil der Verschleppten handelt es sich lokalen Quellen nach um Zivilistinnen und Zivilisten, doch auch einige ehemalige Söldner seien festgenommen worden. Sie wurden den Angaben nach entwaffnet und auf türkisches Staatsgebiet gebracht, der genaue Aufenthaltsort ist unbekannt. Zu den Hintergründen heißt es, sie hätten sich an Protesten gegen die Besatzung wegen „ausbleibendem Sold“ beteiligt.

Die festgenommenen Zivilpersonen aus Doxaniyê werden in Verhörzentren der Besatzungstruppen im Zentrum von Girê Spî festgehalten. Ob sich unter ihnen Angehörigen der Ex-Milizionäre befinden, ist nicht bekannt. Girê Spî ist wie die Stadt Serêkaniyê (Ras al-Ain) seit Oktober 2019 von der Türkei besetzt.