Kurdische Medienschaffende positionieren sich gegen den Krieg

Knapp 400 Medienschaffende aus dem kurdischen Kontext haben von der internationalen Gemeinschaft und Presse ein klares Bekenntnis gegen die kriegerische Aggression der Türkei in Kurdistan gefordert.

Knapp 400 Medienschaffende aus dem kurdischen Kontext haben von der internationalen Gemeinschaft und Presse ein klares Bekenntnis gegen die kriegerische Aggression der Türkei in Kurdistan gefordert. In einem gemeinsamen Appell fordern die Journalistinnen und Journalisten die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, für eine militärische, politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ankara nicht ihre Werte zu verraten. An die internationale Presse appellieren die Medienschaffenden für einen sensibleren Umgang mit dem Thema Krieg in Kurdistan.

Vorgestellt wurde der Appell am Montag im Brüsseler Presseclub. Vertreterinnen und Vertreter kurdischer Medienorganisationen mit Sitz in Europa und Russland trugen das Positionspapier in mehreren Sprachen vor:


Der türkische Staat führt sowohl innerhalb als auch außerhalb seiner Landesgrenzen einen genozidalen Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden. Am 17. April begann ein groß angelegter Angriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete in Südkurdistan, wo sich die Kräfte der kurdischen Befreiungsbewegung befinden. Wie bereits vorherige findet auch dieser Angriff mit militärischer und geheimdienstlicher Unterstützung und Billigung der Regierung der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) statt.

Die türkische Armee zögert nicht, jede durch internationale Konventionen verbotene Waffe einzusetzen, einschließlich chemischer Waffen. Die Berge Kurdistans werden seit Monaten mit Kampfflugzeugen bombardiert. Jeden zweiten Tag finden Luft- und Bodenangriffe auf Nordostsyrien statt. Mit unbemannten Kampfflugzeugen werden Attentate verübt.

Der türkische Staat hat zusammen mit dem IS, Al-Nusra und anderen dschihadistisch-salafistischen Gruppen die Regionen Efrîn, Cerablus, Azaz, Bab, Girê Spî, Serêkaniyê im Nordosten Syriens besetzt. Er will die bestehenden kurdischen Errungenschaften in Südkurdistan und Nordostsyrien zerstören. Auch zielt er darauf ab, den vom IS am 3. August 2014 begonnenen Völkermord in Şengal, der Heimat der ezidischen Kurd:innen, zu vollenden.

Der türkische Staat nutzt die mit dem Ukraine-Krieg entstandene neue globale Ordnung, um den Völkermord an der kurdischen Gesellschaft zu verwirklichen.

In der Türkei wird schwerer Staatsterror gegen das kurdische Volk und alle, die Frieden, Demokratie und Freiheit wollen, ausgeübt. Tausende von kurdischen Politiker:innen, Intellektuellen, Frauen, Journalist:innen und Menschenrechtler:innen befinden sich in Geiselhaft.

Die Mitgliedsstaaten der NATO und der Europäischen Union schweigen zu dieser Rücksichtslosigkeit des türkischen Staates. Die Öffentlichkeit in Kurdistan sieht dieses Schweigen als Unterstützung für den Genozid am kurdischen Volk. Diese Unterstützung ruft berechtigte Reaktionen hervor. Die Kurdinnen und Kurden haben jedoch, wie jedes andere Volk auch, das Recht, frei in ihrem eigenen Land zu leben und ihre Zukunft frei zu bestimmen.

Es sollte auch nicht vergessen werden, dass die Welt den Kurdinnen und Kurden etwas schuldet. Sie haben in Syrien und im Irak einen unerbittlichen Kampf gegen den IS geführt – eine globale Geißel, die auch in internationalen Metropolen wie etwa London, Madrid, Paris und Brüssel Blutvergießen verursacht hat. Zehntausende von Kurd:innen starben in diesem Krieg, damit die Welt sicher sein kann.

Dennoch schweigt die internationale Presse angesichts der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von der türkischen Armee an den Kurdinnen und Kurden begangen werden. Dieses Schweigen ermutigt den türkischen Staat, weitere Verbrechen zu begehen und den Völkermord fortzusetzen.

Aus diesem Grund protestieren wir.

*Wir protestieren entschieden gegen den genozidalen Krieg des türkischen Staates gegen das kurdische Volk.

*Wir verurteilen die PDK, die sich an den genozidalen Angriffen der türkischen Armee beteiligt, und fordern sie auf, diese kollaborative Haltung zum Nachteil der Kurdinnen und Kurden und der Völker der Region aufzugeben.

*Wir fordern die Mitgliedstaaten der NATO und der Europäischen Union auf, ihre militärische, politische und wirtschaftliche Unterstützung für die Türkei einzustellen und sich nicht am Völkermord an den Kurdinnen und Kurden zu beteiligen.

*Wir wollen, dass die Europäische Union und alle unsere Kolleg:innen in der Welt sensibler mit dem genozidalen Krieg des türkischen Staates umgehen und der Öffentlichkeit stärker vermitteln, was in Kurdistan geschieht.

Unterzeichnende des Appells sind:

Barış Abbasoğlu, Kozhiar Cemal Abdulla, Hawas Ablou, Elî Aesen, Arian Ekram Ahmad, Tewar Adel, Karzan Alî, Hikmet Aslan, Emin Aslan, Fuat Ateş, Turaj Asperi, Daban Ayub, Rebun Aka, Mizgîn Akman, Nuri Akman, Saburov Ali, Yusuf Alkan, Rahşan Aksoy, İsmet Akurt, Derav Ala, Hacer Altunsoy, Dewrim Alp, Vera Andreevna, Heval Arslan, Devrim Arslan, Nurdoğan Aydoğan, Aysel Avesta, Mücahit Avras, Ebru Aydın, Fatma Gulçiçek Ari, Aslan Aslan, çalak Arbaba, Diler Akrei,  Mihemed Badilî, Bayram Balcı, Barış Balseçer, Barış Barıştıran, Murat Bakur, Firaz Baran, Xeyrî Baran, Harûn Baran, Afat Baz, Halil Baysoy, Amara Bawer, Şnyar Bayaz, Barış Boyraz, , Serhat Bucak, Mahsun Budak, Haki Bulut, Duygu Bozkurt, Mihemed Hemûd Cefa, Dilyar Cizîrî, Cahide Bulut, Ceren Ceylan, Kozhiar Cemal, Zinar Bekrî Cafer, Hannah Chomani, Hüseyincan Berkant Ceylan, Ciwanaa Cimaa, Azad Cûdî, Kendal Cûdî, Azad Cûdî, Medya Cebe, Halil İbrahim Cengiz, Lokman Coskun, Ronahî Çetin, Ali Çelik, Alan Çeto, Hayrettin Çelîk, Kemal Çomanî, Hêlîn Cûdî, Huseyin Dag, Arzu Demir, Newroz Demhat, Leyla Deniz, Sozdar Dersim, İzzet Dersim, Bilal Dersim, Amed Dicle, Mazlûm Dîkmen, Deniz Devrim, Riyad Debax, Nazli Duman, Ceyhun Dönmez, Ridvan Doner, Dizgûnê Dewrêş, Memed Drewş,  Rodîn Çawîş, Sara Çekdar, Alan Hesen Kor Ebdo, Welat Hisnî Kor Ebdo, Cîhan Erebo, Cemal Ekinci, Berivan Eminoğlu, Rolav Elî, Raperîn Elî, Cûdî Elî, Dicle Elias, Ehmed Efîf Elyunis, Hîwa Elî, Erdal Er, Füsun Erdogan, İdris Erdem, Hazhar Enwer, Dilşad Enwer, Îsa Ebdulqehar, Hêvîn Ehmed, Malwa Elî, Fadî mehdî Elxenafir, Nêvîn Yûsif Elhesen, Serbast Qane Ehmed,, Warya Husên Ehmed, Jiyan San Ehmed, Ebdullah Ehmed, Bahoz Elî, Tawana Elî, Îmad Elî, Sozyar Elî, Serbast Qane Ehmed, Warya Husên Ehmed, Hemo Fatimê, Mihemed Eyîd Fireh, Medenî Ferho, Letîf Fatîh Ferec, Seydi Fırat, Novîn Fetho, Hassan Ghazi, Serdar Goyî, Ali Güler, Bozo Gundî, Menice Gunay, Menice Gunay, Dicle Guner, Selim Günenç, Sabahattin Gultekin, Necmettin Güven, Latife Güzel, İbrahim Gümüş, Azad Ahmet Göçer,  Lydia Gottschalk, Ranjdar Grawî, Jangin Hasan, Sale Haji, Nêvîn Al Hasan, Gulan Heyder, Şîrîn Hesen, Genco Ferhan Hesen, Merwa Hekarî, Sîlva Fethela Hisên, Zîn Hesen, Mazlûm Hessen, Handren Hewramî, Rojîn Loqman Hesen, Feysel Hesen, Lewend Hesen, Rêzan Hesinkar, Tuğba Hezer, Warya Husên, Rêbaz Hesen, Mihemed Husên, Payam Hosseini, Şîndar Mislim Hinko, Arnesto Îbo, Mûhened Îbrahîm, Fenya Igrek, Aras Îbrahîm, Deniz İke, Mahir İniz, Îsam Îsa, Jiyan Îsa, Miroev Ishkhan, Selahattin Işıldak, Veysel Işık, Fehim Işık, Evîn Îbrahîm, Merva Îlyas, Laleş Ebdulrehman Îbrahîm, Awaz Îbrahîm, Robin Jan, Yilmaz Kaba, Ahmet Kahraman, Süleyman Kalender, Karox Kamran, Serdar Karakoç, Nazik Kêtkanî, Muhammet Kaya, Karamanov Kadir, Ismet Kem, Olcay Kızılpınar, Berîvan Kemal, Lava Kurda,  Alan Meîş, Evîn Mêrdîn, Tahir Kara, Viyan Karahan, Leyla Kobanê, Meral Kuçuk, Lezgieva Kurdistan,  Rojbin Masho Kurt, Filiz Koçali, Dilar Rojen Kok, Berhem Letîf, Mihemed Letîf, Nêçîrvan Letîf, Mgoyan Liana, Elî Malatya, Mustafayev Mammad, Ertuğrul Mavioğlu, Renda Mecîd, Ayhan Metîn, Cahit Mervan, Xelîl Mêrxas, Şivan Mêsî, Ciwan Mistefa, Arjîn Fatimê  Medya, Aram Malekşa, Shuan Mariwan, Sasan Mehrabî, Farman Mohammed, Warya Mohammadi, Chawan Latif Mohammed, Hîwa Gul Mihemedî, Suren Mihemed, Mihemed Mehmûd, Darya Mihemed, Hawar Mohammed, Yasîn Mihemed,  Salar Mehmûd, Ako Mejid, Lavîn Mehmûd, Aysel Hacî Mehmûd, Asûda Mihemed, Tawana Mistefa, Nêçîrvan Letîf Mihemed, Mihemed Letîf Mihemed, Hemo Salih Medya, Sozê Mexmûr, Fewaz Mihemed, Mheme Hisên Murad, Allo Mussa, Fatma Cesas Mûrad, Awaz Mihemed, Raperîn Mihemed, Îmad Mihemed, Lezgîn Mihemed, Jiyan Mihemed, Ebdulreşîd Mihemed Mihemed, Deysam Ahmed Mihmed,  Ebdulcebar Welîd Mihemed, Kendal Mihemed, Ebdulmuhsin Mihemed, Delîl Faris Murad, Mohammed Mustafa, Roştiyam Munzur, Avan Nader, Aras Nizami, Evîn Nesrîn, Hogir Necar, Eduard Namoyan, Suna Tunç,  Ramazan Olçen, Meltem Oktay, Celal Önen, Avesta Osman, Ayfer Ozdogan, Mihemed Osê, Hebûn Omer, Azad Osman,  Dilcan Osman Oso, Ehmed Elae Osman, Hebûn Ebdulezîz Osman, Cihan Özgür, Ezgi Özer,  İnan Özel, Uğur Özalp, Elena Petrovna , Rêwî Rêdûr, Kemal Rewf, Hesen Remo, Delîl Mihemed Remo, Ronahî Reşîd, Karox Kamran Resûl, Cîdad Roj, Evin Roni,  Cudî Ronahî, Zeki Rüzgar, Veysi Sarısözen, Medî Sevgat, Faruk Sakık, Arif Selîmî, Efser Serhanoglu, Şêrwan Salih, Hêvî Salah, Şêrwan Sali,  Semîra Seîd, Ferhad Sengawî, Mihraban Selam, Osman Ezîz Silêmanî, Hawzhin Shokur, Berşîr Salih, Duaa Seado, Estirvan Fexir silêman, Berîvan Silo, Midya Silêman, Ciwan Şamîran, Edhem yasir Şêxmûs, Şêrîvan Hisên Şaibo, Bêrîvan Şaho, Barzan Shahsuvar, Aliko Shaboev, Ömer Sever, Mihemed Seydî, Salihe Silêman, Mehdmûd Sîdo, Behrooz Sohrabî, Erdoğan Sürgeç, Osman Şahin, Adar Şaman, Cano Şakir, Zêdan Şaqûlî, Ejder Şêxo, Zîwer Şêxo, Rojîn Şêxo, Eylem Şoreş, Ayhan Tayfur, Suleyman Tewil, Songul Turhal, Mahir Üzmez, Erdoğan Yener, Pervin Yerlikaya, Güler Yıldız, Arzu Yıldız , Zeynep Guner, Ülkem Zeremya, Filiz Zeyrek, Raxib Ehmed Ziyab, Şêrîn Zêrevan, Berîtan Xalid, Xalid Xelîl, Sarbast Qane , Midya Qaşom, Kashahi Vazir, Negîn Şîxoalîslamî Watanî.