Journalisten bei Konya-Protesten in Istanbul festgenommen

Nach einer Protestaktion in Istanbul gegen den Mord an einer kurdischen Familie in Konya sind Journalist:innen und Aktivist:innen von einer rassistischen Gruppe angegriffen und anschließend von der Polizei festgenommen und misshandelt worden.

In Istanbul haben Tausende Menschen gegen den rassistischen Mord an einer kurdischen Familie in Konya protestiert. Nach der Protestkundgebung auf der zentralen Istiklal Caddesi sind Aktivist:innen auf dem Weg nach Kasımpaşa von einer Gruppe Rassisten angegriffen worden. Mehrere anwesende Journalist:innen wurden bei dem Angriff verletzt, darunter die MA-Korrespondent:innen Rojin Altay und Enes Sezgin, Taylan Öztaş von der Zeitung Özgür Gelecek, Hayri Tunç von der Zeitung Fersude sowie die Sendika.Org-Reporterinnen Derya Saadet und Ceylan Bulut.

Nach dem Angriff wurden die beiden Journalisten Enes Sezgin und Taylan Öztaş sowie vier Aktivisten von der Polizei festgenommen und ins Erste-Hilfe-Krankenhaus am Taksim gebracht. Dort wurden sie mit auf dem Rücken gefesselten Händen von Polizisten misshandelt. Während Kolleg:innen vor dem Krankenhaus Informationen über ihren Gesundheitszustand einholen wollten, wurden die Festgenommenen über die Hintertür zur Polizeistation in Kasımpaşa gebracht. Dort sei ihnen nun gesagt worden, dass sie „wo anders” suchen sollen.

Auch in der Wache Vatan habe die Polizei angegeben, Sezgin und Öztaş seien nicht unter den Festgenommenen. Nach Angaben des Journalisten Emre Orman wurden Anwält:innen eingeschaltet, um den Aufenthaltsort der Kollegen in Erfahrung zu bringen.