Journalist Çetin Kurşun in Mêrdîn zu 13 Jahren Haft verurteilt

Der kurdische Journalist Çetin Kurşun ist wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation in Mêrdîn zu 13 Jahren und drei Monaten Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht erließ einen Haftbefehl.

Der kurdische Journalist Çetin Kurşun ist in Mêrdîn zu 13 Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Urteil erging im Rahmen der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Kurşun wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und „Verbreitung von Propaganda“. Der Journalist und sein Rechtsbeistand nahmen nicht an der Verhandlung vor der 2. Kammer des Strafgerichts Mardin teil. Nach dem Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft und einer Beratungspause verkündete das Gericht das Urteil und erließ einen Haftbefehl.

Çetin Kurşun war Mitarbeiter der durch eine Notstandsverordnung geschlossenen kurdischen Zeitung Azadiya Welat und am 6. Februar 2018 von maskierten Sondereinsatzkräften, die mit gepanzerten Fahrzeugen vor seiner Wohnung in Qoser (Kiziltepe) aufgefahren waren, festgenommen worden. Die Wohnungstür wurde mit einem Rammbock aufgebrochen und das Inventar der Wohnung zerstört. Anschließend war auch sein Bruder Sedat Kurşun an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden. Am 30. Mai 2019 wurde der Journalist aus dem Gefängnis entlassen. Das Verfahren wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation wurde in der Revision mit einer weiteren Anklage wegen „Terrorpropaganda“ zusammengelegt. Kurşun wurde beschuldigt, die Website Ciwannews betrieben zu haben.