Leichen von acht Schutzsuchenden an spanischer Küste angespült

An der spanischen Küste wurden die Leichen von acht Migrant:innen aus Marokko und Algerien entdeckt. Unter den angespülten Leichen befindet sich auch der Körper eines Kindes.

Am Sonntag wurden die Leichen von acht Migrant:innen aus Marokko und Algerien bei Almeria an der spanischen Küste angespült. Die Leichen von vier Männern, drei Frauen und einem Kind wurden in der Nähe der Ortschaften Carboneras und Vera entdeckt. Das Kind wird auf ein Alter von drei bis vier Jahren geschätzt.

238 Tote im westlichen Mittelmeer registriert

Die Route ist gefährlich und bisher wurden von der IOM 238 ertrunkene Schutzsuchende in diesem Jahr auf der westlichen Mittelmeerroute registriert. Die eigentliche Zahl dürfte weit höher liegen, da Boote oft einfach „verschwinden“. Die meisten Schutzsuchenden nutzen aufgrund der massiven Abschottung des Mittelmeerraums allerdings die Atlantikroute, um die zu Spanien gehörigen Kanarischen Inseln zu erreichen. Nach Angaben der UN-Migrationsagentur IOM wurden in diesem Jahr 785 Todesfälle bei der Überfahrt auf der hochgefährlichen Atlantikroute registriert. Die UN-Agentur weist darauf hin, dass die reale Zahl der Todesopfer wesentlich höher sein dürfte. Nach Berichten der NGO Caminando Fronteras sind fast 2.000 Menschen in diesem Jahr bei der Überfahrt gestorben oder gelten als vermisst. Nach Angaben der Nachrichtenagentur EFE sind allein im August mindestens 379 Männer, Frauen und Kinder bei der Überfahrt gestorben. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von zwölf Menschen. Auf der Zentralen Mittelmeerroute sieht die Situation ähnlich dramatisch aus. Dort wurden von der IOM in diesem Jahr bisher 1092 im Mittelmeer gestorbene Migrant:innen festgestellt.