Zwölf Kolber bei Angriffen iranischer Soldaten verletzt

Iranische Soldaten eröffneten bei Bane das Feuer auf eine Gruppe kurdischer Lastenträger und verletzten zwölf von ihnen.

Kurdische Lastenträger im Grenzgebiet, sogenannte Kolber, sind der Willkür des iranischen und türkischen Militärs vollkommen ausgeliefert. Die Straflosigkeit für Raub und extralegale Hinrichtungen an ihnen führen zu immer neuen Übergriffen. Am Dienstag wurden zwölf Kolber in der Nähe der ostkurdischen Stadt Bane verletzt, als iranische Soldaten das Feuer auf sie eröffneten. Erst am 13. August war ein 18-jähriger Kolber bei Kirmaşan (Kermanshah) von iranischen Soldaten erschossen worden.


Mindestens 46 Kolber im Jahr 2021 ums Leben gekommen

Kolber (auch Kolbar) sind Lastenträger, die Handelswaren über die Grenzen des Iran, Irak und der Türkei, die Kurdistan teilen, bringen. Für viele Menschen insbesondere in Ostkurdistan ist diese ebenso schwere wie gefährliche Arbeit die einzige Verdienstmöglichkeit. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Kurdistan Human Rights Network (KHRN) sind im Jahr 2021 mindestens 46 kurdische Kolber ums Leben gekommen. Weitere 122 Lastenträger wurden im Grenzgebiet durch Schüsse von Sicherheitskräften oder Naturkatastrophen verletzt. Von den 46 Kolbern, die ihr Leben verloren haben, wurden 17 von iranischen und vier von türkischen Streitkräften getötet. Ein minderjähriger Kolber beging Selbstmord, nachdem Grenztruppen seine Maultiere beschlagnahmt hatten.

Darüber hinaus kamen fünf Kolber durch Lawinenabgänge, drei durch Erfrierungen, drei durch Stürze in den Bergen, drei durch Herzinfarkte beim Transport von Waren, einer durch Ertrinken in einem Fluss und neun durch Verkehrsunfälle ums Leben.