Schüsse auf HDP-Gebäude in Kanîreş

Auf das Gebäude des HDP-Kreisverbands im nordkurdischen Kanîreş wurde ein bewaffneter Angriff verübt.

In der Nacht zum Mittwoch wurde im nordkurdischen Kanîreş (tr. Karlıova) in der Provinz Cewlîg (Bingöl) ein bewaffneter Anschlag auf das Gebäude des Kreisverbands der Demokratischen Partei der Völker (HDP) verübt. Gegen zwei Uhr wurde aus zwei Waffen auf das Gebäude gefeuert. Der Schaden wurde am Morgen bemerkt. Vor dem Gebäude protestieren Parteimitglieder und warten auf Aufklärung. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Mezopotamya wurde eine Person im Zusammenhang mit dem Anschlag festgenommen.

Der Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands, Yılmaz Bülbül, sprach von zwei Schüssen auf das Gebäude und erklärte, er werde Anzeige erstatten. Der Kreis Cewlîg ist eine Region, in der die Konterguerilla und Paramilitärs besonders aktiv sind. Anschläge, Mord- und Verschleppungsdrohungen durch diese Kräfte sind keine Seltenheit. Angriffe wie dieser stellen nicht nur symbolische Aktionen, sondern ernstzunehmende Morddrohungen dar.

Faschistischer Terror gegen HDP

Das zeigen auch Angriffe aus anderen Regionen, so hatte zuletzt am 28. Dezember 2021 der türkische Faschist Muhammed Eren Sütçü versucht, ein Massaker im Kreisverband der Demokratischen Partei der Völker (HDP) im Istanbuler Bezirk Bahçelievler zu verüben. Er wurde im September aus der Haft entlassen. Zuvor war am 17. Juni 2021 in der HDP-Zentrale in Izmir die HDP-Mitarbeiterin Deniz Poyraz von dem türkischen Faschisten Onur Gencer mit sechs Kugeln erschossen worden. An dem Tag sollte in dem Gebäude eigentlich eine Vorstandssitzung mit etwa vierzig Personen stattfinden, die kurzfristig verschoben worden war. Die HDP sprach daher schon früh von einem Massaker, das dort hätte stattfinden sollen. Mittlerweile ist belegt, dass Gencer vom parastaatlichen türkischen Söldnerkonzern SADAT in Syrien ausgebildet wurde. Das HDP-Gebäude wird permanent von der Polizei überwacht und kontrolliert. Daher zweifeln viele daran, dass der schwerbewaffnete Täter ohne Unterstützung des Staates gehandelt haben könnte.