Neue Erkenntnisse im Fall Oury Jalloh

Über 16 Jahre nach dem Tod von Oury Jalloh in einer Zelle im Dessauer Polizeirevier hat der britische Brandexperte Iain Peck ein neues Gutachten erstellt. Der Filmemacher Mario Pfeifer macht die neuen Erkenntnisse visuell sichtbar.

Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh lässt nicht locker und will über 16 Jahre nach seinem Tod im Polizeirevier Dessau ein neues Gutachten vorlegen. Die Veröffentlichung des von dem britischen Brandexperten Iain Peck erstellten Gutachtens soll am 3. November auf einer Pressekonferenz in Berlin stattfinden.

Die Initiative teilt dazu mit: „Mehr als 16 Jahre später ist es gelungen, den Brandverlauf und den Tatort zu rekonstruieren. Daraus ergeben sich grundlegend neue Erkenntnisse zum tatsächlichen Tathergang, die mit Hilfe einer professionellen Visualisierung des gesellschaftskritischen Filmemachers Mario Pfeifer sichtbar gemacht werden.“

Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Plätze auf der Pressekonferenz in der Galerie KOW in der Lindenstraße limitiert. Die originalgetreue Rekonstruktion des Tatortes Zelle 5 / Polizeirevier Dessau wird daher per Livestream übertragen.

 

Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Am Abend des 7. Januar 2005 soll sich Oury Jalloh laut Polizeiangaben in einer Zelle selbst angezündet haben. Polizeibeamte hatten ihn auf eine schwer entflammbare Matratze an Händen und Füßen fest gekettet. Unmittelbar nach seinem Tod in der Gewahrsamszelle Nr. 5 des Polizeireviers Dessau-Roßlau gründete sich die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh und hat die Ermittlungen von Anfang an durch eigene gutachterliche Untersuchungen begleitet, um die wahren Umstände, wie Oury Jalloh ums Leben kam, an die Öffentlichkeit zu bringen.