KCK fordert Konsequenzen gegen politische Attentate

Nach dem tödlichen Anschlag auf Mehmet Zeki Çelebi in Silêmanî fordert die KCK politische Konsequenzen. Andernfalls bestehe das Recht für alle Betroffenen, selbst die Initiative zu ergreifen und Vergeltung zu üben.

Das Komitee für Außenbeziehungen der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat sich zu dem tödlichen Anschlag auf Mehmet Zeki Çelebi in Silêmanî geäußert. Çelebi stammte aus Nordkurdistan und hatte die Türkei vor zwölf Jahren aufgrund von politischer Verfolgung verlassen. In Silêmanî betrieb er ein Restaurant. In der Nacht auf Mittwoch wurde er beim Verlassen seines Lokals von zwei Personen auf einem Motorrad angeschossen und schwer verletzt. Stunden später erlag er im Krankenhaus seinen Schussverletzungen. Hinter dem Anschlag wird der türkische Geheimdienst MIT vermutet. Laut Medienberichten sollen die Mörder nach der Tat nach Hewlêr (Erbil) geflüchtet sein.

Die KCK weist darauf hin, dass bereits mehrere politische Flüchtlinge in Südkurdistan vom türkischen Staat in Zusammenarbeit mit der PDK ermordet wurden: „Die ganze Welt schweigt und schaut diesen politischen Morden zu. Da das UN-Flüchtlingshilfswerk und die Regierung Südkurdistans keine ernsthafte Haltung zu diesen politischen Morden eingenommen haben, tragen sie die Verantwortung dafür."

In der Erklärung wird unterstrichen, dass „die politischen Kräfte und unser Volk in Südkurdistan auf höchster Ebene gegen diese politischen Morde Stellung beziehen und eine offene Haltung gegen die Ermordung von patriotischen und revolutionären Menschen zeigen sollten. Andernfalls müssen sich alle selbst um ihre Sicherheit kümmern und haben das Recht, sich gegen diese Angriffe zu wehren und Vergeltung zu üben. Es sollte klar sein, dass wir eine solche Konsequenz zwar nicht wollen, aber auch nicht für die möglichen Folgen verantwortlich sind."

Massiver Druck auf Schutzsuchende aus Nordkurdistan

Mit politischen Morden werde versucht, kurdische Revolutionär:innen und Patriot:innen einzuschüchtern, stellt die KCK fest. Der türkische Staat arbeite mit der PDK zusammen und setze vor allem aus Nordkurdistan stammende Menschen unter Druck. Die Betroffenen werden telefonisch kontaktiert oder direkt angesprochen, um sie mit Drohungen einzuschüchtern und dazu zu bewegen, sich als Agenten zu betätigen. Da diese Politik nicht zu dem gewünschten Ergebnis führt, komme es zu politischen Anschlägen: „Das hat sich mit der Ermordung von Mehmet Zeki Çelebi leider wieder einmal deutlich gezeigt. Aber man muss wissen, dass die Kurdinnen und Kurden angesichts derartiger Angriffe nicht zurückweichen werden. Im Gegenteil, diese Angriffe verstärken die Wut des kurdischen Volkes und vergrößern die Front der freien Kurdinnen und Kurden. Der kurdische Befreiungskampf durch einen hohen Tribut und die Gefallenen unbesiegbar geworden."

Weiter heißt es in der Erklärung: „Mit derartigen Anschlägen soll Silêmanî bewusst zum Zentrum politischer Morde gemacht werden. Die patriotischen Parteien und Institutionen Südkurdistans werden erpresst, um sie unwirksam zu machen und zu einer schmutzigen Zusammenarbeit zu bewegen. Die Kollaboration der PDK mit dem türkischen Staat stößt in der Bevölkerung auf ernste Reaktionen, und die PDK isoliert sich damit zunehmend. Silêmanî ist ein Zentrum des kurdischen Patriotismus und wird ins Visier genommen, damit die Stadt kein sicherer und lebenswerter Ort mehr bleibt. Die Verwaltung von Silêmanî und die politisch Verantwortlichen sollten sich dieser Situation bewusst sein und klar dagegen Stellung beziehen. Die politischen Morde müssen in allen Einzelheiten aufgeklärt und die Öffentlichkeit darüber informiert werden. Das kurdische Volk und die Familien der Ermordeten erwarten eine solche Haltung.

Hewlêr ist zu einem Zufluchtsort für Mörder geworden

Alle Auftragskiller, die in Silêmanî politische Morde begehen, fliehen nach Hewlêr. Hewlêr ist inzwischen zu einem Ort geworden, an dem Mörder ausgebildet, untergebracht und geschützt werden. Die PDK verfolgt eine Politik der Jagd auf alle Kurdinnen und Kurden, die nicht so denken wie sie. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die PDK von ihrer schmutzigen Zusammenarbeit mit dem türkischen Staat abrücken wird.

Es ist für unser Volk unumgänglich, diese Situation zu erkennen und eine klare Haltung gegenüber der PDK einzunehmen. Wir rufen die internationalen Institutionen, die sich mit den Rechten von Flüchtlingen und politischen Menschen befassen, das Rote Kreuz, das UN-Flüchtlingshilfswerk und Menschenrechtsorganisationen auf, gegen die von MIT und Parastin [PDK-Geheimdienst] begangenen politischen Morde Stellung zu beziehen. Das kurdische Volk und die freien Kurdinnen und Kurden haben das Recht, sich gegen die Angriffe zu verteidigen. Die Mörder werden auf jeden Fall zur Rechenschaft gezogen werden."