Iranischer Geheimdienst verhört Familie von Rêzan Cavid

Die in Mahabad lebende Familie des bei einem türkischen Drohnenangriff in Rojava getöteten PJAK-Mitglieds Rêzan Cavid wird vom iranischen Geheimdienst unter Druck gesetzt. Eine Gedenkfeier wurde verboten.

Die Geheimdienstorganisation Itlaat der iranischen Revolutionsgarden setzt die Familie von Rêzan Cavid unter Druck, der PJAK im Staatsfernsehen die Verantwortung für seinen Tod zuzuschreiben. Das teilt das Kurdistan Human Rights Network (KHRN) mit.

Rêzan Cavid hieß mit bürgerlichem Namen Yusîf Rebanî und stammte aus Mahabad. Er war Gründungsmitglied der PJAK und wurde bei einem türkischen Drohnenangriff am 6. August in Qamişlo tödlich verletzt. Sein Leichnam wurde in Rojava beigesetzt. In Rojhilat (Ostkurdistan) kondolierten zahlreiche Menschen seiner in Mahabad lebenden Familie.

Nach Angaben von KHRN wurden die Mutter und die Brüder von Rêzan Cavid vor einigen Tagen von den iranischen Sicherheitsbehörden vorgeladen und mehrere Stunden lang verhört. Die Familienmitglieder sollten im Staatsfernsehen auftreten und die PJAK beschuldigen – eine in der Islamischen Republik Iran gängige Methode der „Aufstandsbekämpfung“. Das wurde von der Mutter und den Brüdern von Rêzan Cavid abgelehnt. Eine geplante Gedenkfeier ist von den Behörden verboten worden. Laut KHRN hält sich die Familie aus Sicherheitsgründen momentan nicht in ihrem Haus in Mahabad auf.

In den vergangenen Tagen sind zudem mehrere weitere Menschen vom Geheimdienst in Mahabad verhört worden, weil sie der Familie von Rêzan Cavid kondoliert haben.