HPG: 15 tote Besatzer im Zap

Die Guerilla setzt ihren Widerstand gegen die türkische Invasion in Südkurdistan fort. Bei jüngeren Aktionen wurden fünfzehn Angehörige der Besatzungstruppen getötet. Die Türkei setzt weiterhin auf Chemiewaffen, um Ergebnisse zu erzielen.

Bei Widerstandsaktionen gegen die türkische Invasion in Südkurdistan sind im Zap mindestens fünfzehn Angehörige der Besatzungstruppen ums Leben gekommen, drei weitere wurden verletzt. Das geht aus einer Übersicht hervor, die am Sonntag von der Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) herausgegeben wurde. Darin weisen die HPG darauf hin, dass die türkische Armee am Samstag 38mal chemische Waffen in Kombination mit Sprengstoff gegen Guerillastellungen im Zap eingesetzt hat. Die Nebel- und Rauchstoffe seien verschiedenfarbig. Die Zahl der Luftangriffe gegen Ziele in Zap, Metîna und Avaşîn beziffern die HPG für den gleichen Zeitraum mit 56. Parallel dazu schlugen hunderte, von türkischen Außenposten abgefeuerte Granaten auf südkurdischem Boden ein. Im Großraum von Amêdî kommt es seit Freitagabend zu permanenten Aufklärungsflügen mittels Minidrohnen.

Zu den Einzelheiten der Aktionen vom Samstag heißt es:

Um 11:50 Uhr ist in Kuro Jahro eine zur Aufklärung über den Kriegsstellungen im Gebiet Şehîd Tolhildan in die Luft geschickte Drohne beschossen worden. Einige Stunden später wurde dasselbe Gebiet sieben Mal mit chemischen Kampfstoffen und Sprengstoff attackiert. Gegen 15:30 Uhr versuchte eine Gruppe Soldaten in Schutzanzügen sich den Verteidigungspositionen zu nähern. Die Frauenguerilla reagierte mit einer Sabotageaktion und drängte die Besatzungstruppen zunächst zurück. Ein unmittelbar darauffolgender Vormarschversuch wurde von den Kämpferinnen mit Handgranaten und leichten Waffen attackiert. Um 17:25 Uhr nahm die YJA Star die Soldaten aus dem Nahabstand ins Visier. Insgesamt wurden bei dieser Aktionsserie mindestens sechs Soldaten getötet und drei weitere verletzt.

Im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn kam es um 16:15 Uhr zu Bombardierungen gegen die Kriegsstellungen Şehîd Hewrê, bevor Soldaten in die Gegend einzusickern versuchten. Mittels Guerillasabotage wurden die Truppen zurückgedrängt, zwei Angehörige der türkischen Armee kamen ums Leben. Etwa zur gleichen Zeit ging eine YJA-Star-Einheit an den Verteidigungsstellungen Şehîd Berxwedan nochmals im Nahabstand gegen Soldaten vor. Hier wurden zwei von ihnen getötet.

In Şikefta Birîndara wurde um 19:20 Uhr eine Drohne unter Beschuss gesetzt. Gegen Mitternacht kam es sowohl dort als auch in Karker und Çemço zu Luftaktivitäten türkischer Kampfhubschrauber. Die Guerilla nahm die Maschinen unter massives Artilleriefeuer und erzwang einen Rückzug. Die HPG weisen darauf hin, dass es den gesamten Tag über mindestens 31 Chemiewaffeneinsätze durch die türkische Armee in Şehîd Hewrê, Şehîd Berxwedan, Şehîd Şahîn, Şehîd Tolhildan, Şikefta Birîndara und Çiyareş gegeben hat und die dabei verwendeten Substanzen verschiedene Farben haben.

Eine weitere Aktion im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn richtete sich bereits am Freitagabend gegen die Besatzungstruppen. Militäreinheiten versuchten im Umland der Verteidigungsstellungen Şehîd Berxwedan eigene Posten zu installieren, als sie aus dem Nahabstand unter Beschuss gesetzt wurden. Dabei kamen mindestens vier Soldaten ums Leben, außerdem wurde ein militärisches Kameraüberwachungssystem beschädigt. In der Nacht zum Samstag evakuierte die türkische Armee ihre toten Soldaten unter dem Schutz von Luftangriffen. In Şikefta Birîndara kam es währenddessen zu einem gezielten Attentat der Guerilla mit einem Toten.