Französische Internationalisten unterstützen „lebende Schutzschilde“

Internationalist*innen aus Frankreich beteiligen sich an der Aktion „lebende Schutzschilde“ der kurdischen Jugendbewegung, um Haltung gegen die angedrohte Militärinvasion der Türkei zu beziehen.

Angesichts der türkischen Besatzungsambitionen sind Mitglieder der kurdischen Jugendbewegung am 8. Juni als „lebende Schutzschilde“ in die Qendîl-Berge gegangen, um Haltung gegen die von der AKP/MHP-Regierung angedrohte Militärinvasion zu beziehen. Nachdem die Aktivist*innen bereits Unterstützung von zahlreichen Jugendlichen aus Rojava erhielten, werden sie nun auch von Internationalist*innen aus Frankreich unterstützt.

Bevor die aus Paris angereisten Internationalist*innen nach Qendîl aufbrachen, haben sie im Gespräch mit ANF erklärt, weshalb sie sich an der Aktion „lebende Schutzschilde“ beteiligen.

‚Alle sollen nach Qendîl kommen‘

Die Internationalistin Elisa Icha ist nach den jüngsten Angriffen auf Südkurdistan und die Region Qendîl nach Kurdistan gekommen. Ihre Beweggründe für die Unterstützung der Aktion „lebende Schutzschilde“, die von der kurdischen Jugendbewegung ins Leben gerufen wurde, erläutert sie uns mit folgenden Worten: „Die Region Qendîl ist sehr heftigen Angriffen ausgesetzt. Der türkische Staat beabsichtigt, das kurdische Volk seiner gesamten Heimat zu berauben. Jede Person, die sich an der Seite der Freiheit positioniert, sollte seine Stimme gegen die Besatzungsversuche erheben und Widerstand leisten. Ich rufe alle Menschen dazu auf, nach Kurdistan zu kommen, um Haltung gegen die Invasion zu beziehen“.

‚Wir müssen das kurdische Volk im Kampf gegen den Faschismus unterstützen‘

Der 29-jährige Mathis, ebenfalls Internationalist aus Frankreich, hat das kurdische Volk nach den Morden von Paris kennengelernt. Im Januar 2013 waren die kurdischen Politikerinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez in den Räumen des Kurdischen Informationsbüros in der Nähe des Pariser Nordbahnhofes heimtückisch von einem Agenten des türkischen Geheimdienstes ermordet worden. Nach dem Dreifachmord habe Mathis eine enge Beziehung zur kurdischen Sache aufgebaut, erzählt der Internationalist. „Zwei Jahre nach Paris griff der türkische Staat in Cizîr, Sûr und Nisêbîn die Kurden an. Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht und Menschen in den Kellern am lebendigen Leib verbrannt. In diesem Jahr hat das faschistische Erdoğan-Regime Efrîn angegriffen und nun auch Südkurdistan und Qendîl im Visier. Ich bin aus Paris nach Kurdistan gekommen, um Haltung gegen die Angriffe zu beziehen und meinen Beitrag zur Verteidigung der Rechte des kurdischen Volkes zu leisten. Von den Menschenrechtsverteidigern und all denjenigen, die gegen den Faschismus und Besatzung sind fordere ich, hierherzukommen. Lasst uns gemeinsam gegen die Invasion Kurdistans und der Tötung von Kurdinnen und Kurden vorgehen. Wenn ihr nicht nach Kurdistan kommen könnt, handelt dort wo auch immer ihr seid und leistet Widerstand gegen die Besatzung. Wir müssen das kurdische Volk im Kampf gegen den Faschismus unterstützen und unser Bestes geben“.