„Die PKK bringt das Potential des Menschen zum Vorschein“

Der bei einem türkische Angriff gefallene Guerillakämpfer Şoreş Masîro gab vor seinem Tod noch ein Interview. Darin warnt er vor der Rolle der psychologischen Kriegsführung und der türkischen Agentennetzwerke.

Am 9. August 2021 sind die Guerillakämpfer:innen Şoreş Masîro (Ibrahim Kaya) und Jiyan Koçer bei einem türkischen Angriff auf die nordkurdische Region Besta gefallen.

Der Krieg begann in Botan und geht dort immer noch weiter“

In einem kurz vor seinem Tod aufgenommenen Interview erklärt Masîro: „Mein Name ist Şoreş Masîro, ich bin 2018 in Kato Jîrka der Bewegung beigetreten. Ich habe dort etwa anderthalb Jahre lang praktisch gearbeitet. Dann ging ich in die Gegend von Besta. Ich arbeite seit etwa einem Jahr in Besta. Die Bedeutung der Botan-Region ist in unserem Kampf bekannt. Der Krieg hat in Botan begonnen und geht dort immer noch weiter.


Die natürlichen Gegebenheiten in Botan sind bekannt. Das Gebiet besteht aus Almen und Wäldern. Deshalb können sich die Menschen, die sich aus Botan der Guerilla anschließen, schnell den Bedingungen des Guerillalebens anpassen. Ich passte mich auch sehr schnell an dieses Leben an. Die Freund:innen waren ohnehin sehr hilfsbereit. Die PKK ist eine Bewegung, die das Potential des Menschen hervorbringt.“

Unser Volk muss sich vor den Agenten hüten“

Zu der Situation in Botan sagte er: „Der Feind hat hier seine Angriffe besonders im April ausgeweitet. Die Guerilla beantwortete diese Angriffe mit großer Kraft. Ebenfalls im April startete der Feind einen Angriff auf die Medya-Verteidigungsgebiete. Unsere Genoss:innen dort treffen den Feind hart. Der Feind ist unfähig, angesichts des Widerstands vorzurücken. Daher greift er zur psychologischen Kriegsführung in seinen eigenen Medien.

Ich möchte meine Grüße an die Jugend Kurdistans senden. Wir wünschen ihr viel Erfolg bei ihrer Arbeit und ihrem Handeln. Wir verfolgen ihre Aktivitäten. Die Initiative ‚Kinder des Feuers‘ führt wirkungsvolle Aktionen durch. Wir freuen uns sehr, wenn die Aktionen unserer jungen Freunde erfolgreich sind. Natürlich können sie ihre Aktionen noch weiter intensivieren.“ Masîro warnte vor Agenten und Spitzeln und forderte die Bevölkerung dazu auf, sich gegen diese Vertreter des Kolonialregimes zu stellen.

Şoreş Masîro: Mit der kurdischen Bewegung aufgewachsen

Der Guerillakämpfer Şoreş Masîro stammt aus Wan und wuchs in einer patriotischen Familie auf. Durch sein Umfeld und die erlebte Repression durch den türkischen Staat beteiligte er sich bereits in jungen Jahren an der revolutionären Arbeit. Da Guerillaeinheiten in seiner Region aktiv waren, hatte er die Gelegenheit, die Kämpfer:innen direkt kennenzulernen. Bei ihm entstand der Wunsch, sich selbst der Guerilla anzuschließen. 2018 kamen bei Masîro sechs Guerillakämpfer:innen ums Leben. Dieses Ereignis bewegte Şoreş Masîro sehr, und er entschied sich, sich selbst der Guerilla anzuschließen.