Das Theaterstück „Bêrû“ tourt durch die Schweiz

Die kurdische Theatergruppe Jiyana Nû tourt mit dem Stück „Bêrû“ durch die Schweiz. Die Aufführungen starteten in der Stadt Genf.

Das Stück „Bêrû“ („Ohne Gesicht“), inszeniert von den Schauspieler:innen der Theatergruppe Jiyana Nû, begann mit einer Tournee durch die Schweiz in der Stadt Genf. Zuvor war die im Mesopotamischen Kulturzentrum (NÇM/MKM) organisierte Theatergruppe mit ihrem Stück erfolgreich durch Frankreich getourt.


Das Stück „Bêrû“ basiert auf dem Werk „Hohn der Angst“ des italienischen Anarchisten und Dramaturgen Dario Fo. Es handelt sich um eine in militanten Kämpfen der 1970er Jahre in Italien angesiedelte politische Verwechslungskomödie. Protagonist ist Antonio Minelli, militanter linker Gewerkschafter bei Fiat. Er rettet zufällig bei einem Entführungsversuch dem Fiat-Boss Agnelli das Leben und liefert ihn mit seiner Jacke den Ärzten aus. Der Fiat-Boss gerät so in die Rolle des Arbeiters Antonio.

Das Stück wurde von Dilawer Zeraq übersetzt, Nazmi Karaman führte Regie. Durch die Mittel der Komödie sollen die Mechanismen zwischen Staat, Kapital und Öffentlichkeit zur Kenntlichkeit entstellt werden. Nazmi Karaman wurde 1978 in der nordkurdischen Stadt Gever geboren. Er machte ab 2000 eine Theaterschulung an der Contemporary Theatervereinigung in Ankara und schloss seine Ausbildung in Pera Fine Arts in der Theaterakademie in 2007 ab. Er arbeitet als Schauspieler und Regisseur im Theater und Film.

Zum ersten Mal war „Bêrû“ unter den Bedingungen der Pandemie aufgeführt worden. Nach Genf folgen nun weitere Aufführungen am 23. Mai in Luzern, am 25. Mai in Winterthur und am 26. Mai in Bern. Anschließend folgt eine Deutschlandtour. Bereits für den 30. Mai ist eine Aufführung in Köln angekündigt.