Weiterer Schlag gegen Besatzer in Südkurdistan

In Südkurdistan sind mindestens elf Angehörige der türkischen Besatzungstruppen bei Vergeltungsschlägen der Guerilla getötet worden. Durch Artilleriebeschuss der Türkei lodern im Zap mehrere Feld- und Waldbrände.

In Südkurdistan sind in den vergangenen 24 Stunden mindestens elf Angehörige der türkischen Besatzungstruppen bei Vergeltungsschlägen der Guerilla getötet worden. Das geht aus einer aktuellen Bilanz zum Kriegsgeschehen in den Medya-Verteidigungsgebieten hervor, die am Freitag vom Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) herausgegeben wurde. Die türkische Armee reagierte mit großflächigen Bombardierungen der Guerillagebiete. Nach HPG-Angaben kamen dabei erneut völkerrechtlich geächtete chemische Waffen zum Einsatz.

Überblick über die einzelnen Aktionen

In der Übersicht zu den einzelnen Aktionen berichten die HPG zunächst von einem koordinierten Dreifrontenangriff mobiler Guerillaeinheiten am frühen Donnerstagabend in Kokerê in Avaşîn. „Es wurden leichte und mittelschwere Waffen eingesetzt, mindestens vier Besatzer sind bestraft worden. Zwei Eindringlinge wurden verletzt“, heißt es. Eine weitere Aktion in Kokerê fand in der Nacht zum Freitag statt. Dabei wurde ein Soldat von einer Scharfschützin der Frauenguerilla YJA Star erschossen.

Zu weiteren Sniper-Aktionen kam es am Vortag in der Zap-Region. Das Ziel waren Besatzungstruppen im Widerstandsgebiet Kuro Jahro, zwei Besatzer wurden getötet. Am Abend zuvor wurde dort ein Kampfhubschrauber auf einem Angriffsflug unter „heftigen Beschuss“ gesetzt und schwer getroffen. Durch den Einsatz konnte eine Bombardierung des Massivs verhindert werden. Die Maschine musste umkehren.

In Metîna gingen ebenfalls Scharfschützen der HPG gegen die türkische Invasion vor, ins Visier wurden Soldaten am Girê Cûdî genommen. Darüber hinaus führten mobile Teams dort einen Angriff mit schweren Waffen durch. Der Tod von vier Soldaten wurde sicher festgestellt, heißt es dazu.

Angriffe der türkischen Armee in Südkurdistan

Die türkische Armee greift im Zuge der seit Mitte April andauernden Invasion in Südkurdistan zu Methoden, die weltweit als Kriegsverbrechen gelten. Wie nahezu täglich dokumentierte die HPG-Pressestelle auch gestern wieder mehrere Angriffe mit chemischen Kampfstoffen. Insgesamt drei Chemiewaffeneinsätze wurden im Widerstandsgebiet Karker festgestellt. Die Region liegt im Zap, die Angriffe richteten sich gegen die Tunnelanlage Girê Şehîd Rêber. Kombiniert wurden die Attacken mit gezielten Sprengungen.

Soldaten entzünden Feld- und Waldbrände

Am Girê Amediyê sowie in Saca, Sîda und Rênçbiraxa – ebenfalls in der Zap-Region – und in Neqeba Sinînê bei Xakurke schlugen am Donnerstag von türkischen Grenzsoldaten abgefeuerte Artilleriegranaten ein. Durch die Bombardierungen wurden in Saca mehrere Feld- und Waldbrände entzündet, die bisher nicht gelöscht werden konnten. Die Gipfel Girê Hekarî, Girê FM, Kuro Jahro, Girê Amediye und Girê Cûdî sind vierzehn Mal von Kampfhubschraubern angegriffen worden. Weitere 23 Luftschläge durch Kampfjets richteten sich gegen Girê Amediyê, Girê Bihar, Werxelê, Saca, Çemço und Sîda.