HPG veröffentlichen Namen von Gefallenen

Die HPG veröffentlichen die Namen von vier im Jahr 2017 in der südkurdischen Zap-Region gefallenen Guerillakämpfern.

Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) mitteilt, sind im Februar und April 2017 die vier Guerillakämpfer Cûdî Botan, Serxwebûn Gabar, Ernesto Besta und Rênas Navdar in der südkurdischen Zap-Region bei Angriffen der türkischen Armee gefallen.

Codename: Cûdî Botan
Vor- und Nachname: Nimet Bozkurt
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Leyla – Ömer
Todestag und -ort: 5. Februar 2017 / Zap
Codename: Serxwebûn Gabar
Vor- und Nachname: Bêwar Mesut
Geburtsort: Zaxo
Namen von Mutter und Vater: Xatin – Mesut
Todestag und -ort: 19. Februar 2017 / Zap
Codename: Ernesto Besta
Vor- und Nachname: İbrahim Külter
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Kevser – Ethem
Todestag und -ort: 21. April 2017 / Zap
Codename: Rênas Navdar
Vor- und Nachname: Osman Sevmiş
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Adile – Alaattin
Todestag und -ort: 21. April 2017 / Zap


Cûdî Botan


Cûdî Botan stammte aus der von einer tiefen Widerstandstradition geprägten nordkurdischen Provinz Şirnex. Er lernte bereits in seiner Kindheit Widerstand und Unterdrückung kennen. Schon von klein auf verspürte er den Wunsch, sich der Guerilla anzuschließen. 2014 trat er in seiner Heimatregion Botan der Guerilla bei und kämpfte anschließend in der südkurdischen Region Heftanîn. Die HPG beschreiben ihn mit den Worten: „Unser Genosse Cûdî arbeitete bereits in jungen Jahren unermüdlich daran, die Freiheitsträume unseres Volkes zu verwirklichen. Jeder Moment seines Lebens war diesem Kampf gewidmet. Er war mit seiner jugendlichen Energie ein Vorreiter im Kampf und eine Quelle der Kraft und Moral für seine Freund:innen. Unser Weggefährte kompromittierte seine revolutionäre Lebenshaltung nie. Er gewann die Liebe und den Respekt seiner Genossinnen und Genossen durch seine aufrichtige und engagierte Teilnahme.“

Serxwebûn Gabar


Serxwebûn Gabar stammte aus dem südkurdischen Distrikt Zaxo. Er wuchs in einer widerständigen Familie auf und wurde Zeuge von dem Schmerz und dem Leid, die das kurdische Volk durch die verschiedenen Besatzer erleiden muss. 2014 folgte er einem Aufruf von Abdullah Öcalan und schloss sich der Guerilla an. Nach dem Abschluss seiner Guerillaausbildung war er in den Regionen Gare und Zap stationiert und wurde dort schnell ein erfahrener Guerillakämpfer. Die HPG schreiben: „Er war in der Lage, die Grundlagen des Guerillakriegs der neuen Ära mit großem Erfolg in seiner Praxis umzusetzen. Unser Freund ging an alle Aufgaben, ob groß oder klein, mit großer Sorgfalt heran und zielte darauf ab, diese immer mit größtem Erfolg auszuführen. In diesem Sinne wurde er ein starker Vertreter der militanten Linie. Heval Serxwebûn kannte die Bedeutung eines genossenschaftlichen Lebens in der PKK und maß dem grenzenlosen Wert bei. Er hatte es sich zum Ziel gemacht, einhergehend mit seiner eigenen Entwicklung auch sein Umfeld weiter zu entwickeln.“

Ernesto Besta

Ernesto Besta stammte aus Şirnex. Aus seiner Familie hatten sich schon mehrere Mitglieder dem Freiheitskampf angeschlossen. Er wuchs in einem den Werten des kurdischen Freiheitskampfes verbundenen Umfeld auf und lernte früh die Gewalt der türkischen Kolonialherrschaft ebenso wie den Widerstand dagegen kennen. Gegen die Assimilationspolitik des türkischen Staats organisierte sich Ernesto Besta in der Jugendarbeit. Er kämpfte gegen die Korrumpierung der Jugend durch die schmutzigen Kriegsmethoden des türkischen Staates. Sein Engagement blieb auch dem türkischen Repressionsapparat nicht verborgen und er wurde inhaftiert. Auch im türkischen Kerker leistete er weiter Widerstand und trat nach seiner Entlassung im Jahr 2013 der Guerilla bei. Die HPG schreiben über ihn: „Heval Ernesto schloss die Grundausbildung mit Erfolg ab und wurde im Gebiet Zap stationiert. Dort zeigte er bis zum Moment seines Todes eine starke Praxis. Unser Genosse hat nur kurz Erfahrungen sammeln können, aber dennoch im Krieg in der vordersten Reihe gekämpft.“

Rênas Navdar


Rênas Navdar stammte aus der nordkurdischen Widerstandshochburg Gever (tr. Yüksekova). Er wuchs in einer patriotisch eingestellten Familie auf und lernte schon von klein auf die PKK kennen. Auch er nahm bereits in seiner Jugend mit großem Engagement an der politischen Arbeit in der Jugendbewegung teil. An der Universität forschte er zur Situation des kurdischen Volkes und kam zu der Auffassung, dass es notwendig sei, den Kampf auf einer schärferen Ebene zu führen. Mit den Angriffen des türkischen Staats und seiner Söldnertruppen auf Şengal, Rojava und den Widerstand für demokratische Autonomie in Nordkurdistan trat Navdar schließlich der Guerilla bei. Er gewöhnte sich schnell an das Leben in den Bergen und in der Guerilla. Die HPG beschreiben ihn: „Er glaubte, dass nur mit einer kompetenten und professionellen Guerilla der Faschismus besiegt und die Freiheit unseres Volkes gewährleistet werden könne. Aus diesem Grund arbeitete er daran, die Prinzipien der Guerilla der demokratischen Moderne in seiner Persönlichkeit zu verankern. Er absolvierte eine militärische Spezialausbildung und wendete das Wissen, das er dort erworben hatte, erfolgreich in der Praxis an. Rênas, der in seinem Leben und Kampf immer ein Pionier war, ist es gelungen, ein vorbildlicher Guerillakommandant zu werden. In Şengal stellte er sich an die Seite des ezidischen Volkes im Krieg gegen die mörderischen IS-Söldner und nahm an vielen Aktionen aktiv teil. Nach dem Abschluss seiner Aufgaben in Şengal kehrte er erneut in die Berge Kurdistans zurück und arbeitete lange Zeit in der Zap-Region. Unser Genosse Rênas hat sich dafür entschieden, an vorderster Front gegen die Angriffe auf die Zap-Region zu kämpfen. Er war immer dort, wo wirksamer Widerstand gegen die Angriffe des türkischen Staates auf die Medya- Verteidigungsgebiete geleistet wurde. Mit seiner Kämpferpersönlichkeit, seiner genossenschaftlichen Aufrichtigkeit, seiner Ernsthaftigkeit, Ehrlichkeit und Bescheidenheit war er ein geschätzter Weggefährte.“

Die HPG schließen die Erklärung mit den Worten: „Das größte Ziel unserer Freunde Cûdî, Serxwebûn, Ernesto und Rênas war es, ein freies Land und Leben für unser Volk zu schaffen. Wir sprechen allen patriotischen Menschen in Kurdistanin und besonders ihren wertvollen Familien unser Beileid aus."