Hannover: Infostand für die Verteidigung der Revolution

Mit einem Stand in der Nordstadt von Hannover haben Women Defend Rojava und der Frauenrat Ronahî über die Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien sowie das Verbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die aktuelle Kampagne dagegen informiert.

Mit einem Stand in Hannover haben die Ortsgruppe von Women Defend Rojava und der Frauenrat Ronahî am Donnerstag über die Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien sowie das Verbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und die aktuelle Kampagne dagegen informiert. Neben Broschüren, die bei der Aktion in Nordstadt ausgelegt worden waren, wurden vor allem auch Unterschriften für die Streichung der PKK von der Liste terroristischer Organisationen gesammelt und Gespräche darüber geführt.

Andrea Zielinski von Women Defend Rojava berichtete, dass mit der Aktion viele Menschen erreicht worden sind. „Da zur gleichen Zeit der wöchentliche Markt stattgefunden hat, sind wir mit vielen Besucher:innen ins Gespräch gekommen. Viele haben sich für das Thema der Befreiungsbewegung interessiert und haben die Kampagne für die Streichung der PKK von der EU-Terrorliste unterstützt“. Marktbesucherin Maria Stelzer zeigte sich erfreut über die Initiative. „Dass wir heutzutage von solchen Bewegungen mitbekommen, ist so selten. Es ist sehr spannend, wie die Bewegung in Nord- und Ostsyrien das Thema der Frauen mit Demokratie und Ökologie verbindet. Ich werde mich weiter darüber informieren“.

Die Initiative „Justice for Kurds“ hat zum Ziel, die PKK von der EU-Terrorliste zu streichen. Sie sieht darin einen Weg für mehr Frieden, Demokratie und Menschenrechte. Auf ihrer Webseite schreibt die Kampagne: „Eine friedliche Lösung der kurdischen Frage ist eine Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie und für Stabilität in der Türkei und im gesamten Nahen Osten. Die Türkei und ihre große kurdische Bevölkerung werden diese friedliche Lösung nur durch Verhandlungen erreichen können. An solchen Verhandlungen müssen alle Parteien beteiligt sein, auch die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Die Einstufung der PKK als terroristische Organisation ist jedoch ein Hindernis auf dem Weg zum Frieden“. Die Initiative vertritt den Standpunkt, dass die Bezeichnung „terroristisch“ im „globalen Kampf gegen den Terror“ als politische Waffe eingesetzt wird, um weltweit die Opposition zu delegitimieren und Bemühungen um Menschenrechte und Freiheit zu unterdrücken.

Andrea Zielinski betonte die Wichtigkeit der Aktion. „Die PKK und die durch ihr inspirierte Freiheitsbewegungen in Nord- und Ostsyrien sind vor allem auch Frauenbewegungen. Frauen nehmen in den Strukturen der PKK oder der Gesellschaft in Nord- und Ostsyrien eine zentrale Rolle ein. Zum Beispiel gibt es in allen Strukturen der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens einen Ko-Vorsitz, bei dem immer eine Frau und ein Mann gleichberechtigt den Vorsitz innehaben. Die Freiheitsbewegung in ganz Kurdistan setzen darüber hinaus viele Beispiele dafür, wie eine Gesellschaft wirklich demokratisch gestaltet werden kann und wie verschiedene ethnische oder religiöse Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt miteinander leben können. Das stellt einen deutlichen Unterschied zur türkischen Politik der Assimilierung und Auslöschung der kurdischen und anderer marginalisierter Identitäten dar. Auch zum jetzigen Zeitpunkt führt der türkische Staat unter der Führung Erdoğans diesen Krieg aktiv, nicht nur im eigenen Land, sondern auch in Syrien und Irak. Während sich die Selbstverteidigungseinheiten der Freiheitsbewegung täglich gegen diese Angriffe wehren, findet dieser kaum Aufmerksamkeit in der Weltöffentlichkeit. Umso wichtiger ist es, dass wir hier vor Ort darauf aufmerksam machen und uns für die Legitimität des kurdischen Freiheitskampfes und gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der Türkei stark machen.“