Gemeinsam Kämpfen: Zur Entstehung patriarchaler Unterdrückung

„Es war nicht immer so und es wird nicht so bleiben!“ - Das war das Fazit einer Veranstaltung im feministischen Café von „Gemeinsam Kämpfen“ in Hamburg zur Entstehung patriarchaler Unterdrückung und ihrer Überwindung.

Am Montag hat die feministische Organisierung „Gemeinsam Kämpfen“ zu ihrem monatlichen Café für Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binär- und Trans-Personen in Hamburg ins Stadtteilzentrum Kölibri eingeladen. Inhaltlich ging es dieses Mal um die Entstehung des Patriarchats, zu der Birthe Witthöft von Gemeinsam Kämpfen aus Celle einen Vortrag gehalten hat.

Ganz zu Anfang wurde bereits klar: Die Menschheitsgeschichte ist mit ca. 300.000 Jahren sehr lang und die des Patriarchats, der gewaltvollen Unterdrückung vieler Geschlechter, in Relation dazu klein. Sie beträgt schätzungsweise nur einige tausend Jahre, was nur drei Prozent der Menschheitsgeschichte ausmacht. Das macht Hoffnung, dass ein Leben ohne Patriarchat möglich ist. Daher ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte patriarchaler Unterdrückung zentral für jede feministische Bewegung, die diese Unterdrückung beenden will.

„Gemeinsam Kämpfen“ in Hamburg: Monatliches Café mit verschiedenen Themenschwerpunkten

Die Frauenbefreiungsideologie, die den Ausgangspunkt der Analyse von Birthe Witthöft bildet, erklärt die Entstehung des Patriarchats entlang von drei geschlechtlichen Brüchen, die die patriarchale und sexistische Unterdrückung geformt und etabliert haben: Als erstes im Zeitalter der Mythologie, als zweites im Zeitalter der Religion und der dritte Bruch im Zeitalter des Kapitalismus. Das Patriarchat ist dabei in der Theorie als erste Unterdrückung der Menschheit zugleich der Ursprung jeglicher Unterdrückung und Machtstrukturen in der Gesellschaft.

Am Ende des ausführlichen Vortrags wurde der Raum für Diskussionen geöffnet. Dabei stand die Frage „Was tun, um patriarchaler Unterdrückung ein Ende zu setzen?“ im Fokus. Autonom-feministische Organisierung und Selbstverteidigung, die auch in der kurdische Frauenbewegung als grundsätzliche Prinzipien gelten, haben dabei immer wieder Handlungsorientierung gegeben. Die rund zwanzig Teilnehmerinnen der Veranstaltung schienen sich einig, dass es ein langer Weg sein wird, der nur mit Organisierung beschritten werden kann. Das Fazit des Abends lautete: „Es war nicht immer so und es wird nicht so bleiben!“