Frauenmarsch zur Mahnwache bei Sêmalka

Am sechsten Tag der Mahnwache für die Übergabe der Leichen der beim Xelîfan-Massaker getöteten Guerillakämpfer:innen sind Aktivistinnen des Frauendachverbands Kongreya Star zum Grenzübergang Sêmalka gezogen.

Die Mahnwache am Grenzübergang Sêmalka bei Dêrik in Rojava ist am sechsten Tag mit einer Demonstration von Kongreya Star fortgesetzt worden. An dem Marsch beteiligten sich neben Aktivistinnen des Dachverbands der Frauenbewegung in Nord- und Ostsyrien auch Mitglieder aller Ökonomiekomitees der Cizîrê-Region sowie ihre Angehörigen. Begleitet wurden sie von zahlreichen Sicherheitskräften.

Die Protestaktion am Grenzübergang zwischen West- und Südkurdistan wurde vom Rat der Gefallenenfamilien aus der Region Cizîrê initiiert und richtet sich gegen die in Südkurdistan dominierende PDK. Das Ziel ist, die Herausgabe der Leichname von Tolhildan Raman und Serdem Cûdî zu bewirken. Die Guerillakommandantin und der Kämpfer stammten aus Rojava und gehörten einer siebenköpfigen HPG/YJA-Star-Einheit an, die in der Nacht vom 28. auf den 29. August in Xelîfan bei Hewlêr in einen Hinterhalt der PDK geriet. Fünf aus der Gruppe kamen ums Leben, ein HPG-Mitglied geriet verletzt in Gefangenschaft. Nur der Kämpfer Haki Zîlan hat überlebt.

Frauen verurteilen PDK für Verrat

„Nieder mit dem Verrat“ und „Die Gefallenen sind unsterblich“ wurde bei der Demonstration immer wieder gerufen. Der Marsch führte zum Aktionszelt, das am Dienstag am Rande des Grenzübergangs Sêmalka aufgestellt wurde. Remziye Mihemed, Sprecherin der Kongreya Star in Rojava, verurteilte die PDK angesichts des „Massakers von Xelîfan“ und ihrem „Verstoß gegen den Schutz der Totenehre“. Die verweigerte Herausgabe der Leichname von Tolhildan Raman und Serdem Cûdî sei entwürdigend und erniedrigend. Wenn ihnen schon als Lebende nicht Respekt entgegengebracht worden ist, sollte wenigstens ihren toten Körpern geachtet werden, mahnte Mihemed. „Es ist an der Zeit, dass die PDK von ihrer Feindschaft der kurdischen Befreiungsbewegung gegenüber abkehrt. Die Guerilla, das sind die Söhne und Töchter Kurdistans, die im Widerstand für die Würde ihres Volkes sind.“

Remziye Mihemed

Für Montag ist ein Besuch von Institutionen und Organisationen aus Qamişlo bei der Mahnwache geplant. Der Rat der Gefallenenangehörigen hat derweil angekündigt, den Protest solange fortzusetzen, bis die Leichen der Toten freigegeben und in Würde bestattet werden.