Zürich: „Die Türkei tötet mit Giftgas in Kurdistan“

In Zürich ist mit einem großen Transparent auf die Chemiewaffeneinsätze der türkischen Armee in Kurdistan aufmerksam gemacht worden. Die internationalistische Aktionsgruppe reagierte damit auf einen Aufruf aus den kurdischen Bergen.

In Zürich haben Internationalist:innen auf den Solidaritätsaufruf aus den Bergen Kurdistans reagiert und mit einem Bannerdrop am Hauptbahnhof auf die Kriegsverbrechen der türkischen Armee aufmerksam gemacht. Auf dem Transparent stand „Türkei tötet mit Giftgas in Kurdistan“, parallel dazu wurden Flugblätter verteilt. Die Aktion wurde von vielen Menschen auf der belebten Straße gefilmt.

 

In einem eigenen Video zu der Aktion beziehen sich die Beteiligten auf einen Appell der Guerillakommandantin Bêrîtan Dersim, die sich Anfang Oktober bei Stêrk TV zu den Chemiewaffenangriffen der Türkei und dem Widerstand dagegen geäußert hat. Als Mitglied im Militärrat der YJA Star erklärte Dersim in dem Interview: „Wenn man nichts tun kann, dann sollte man wenigstens eine Kundgebung organisieren, Flugblätter verteilen, die Menschen informieren oder einen Stein werfen.“

Die Aktionsgruppe teilt dazu mit: „Wir – eine Gruppe solidarischer Internationalist:innen – haben am Freitag, dem 26. November, das Dach des Hauptbahnhof Zürich besetzt, ein riesiges Transparent ausgebreitet und mit Flugblättern darauf aufmerksam gemacht, dass der türkische Staat in den Bergen Kurdistans im Nordirak chemische Waffen gegen die kurdisch-türkische Freiheitsbewegung einsetzt. Sie greifen in ihrem faschistischen Krieg zu diesem völkerrechtlich geächteten und barbarischen Mittel - doch die Guerilla wird siegen!

In den Bergen Kurdistans im Nordirak liegen die Rückzugsgebiete der Guerilla der PKK und anderer revolutionärer Kräfte. In den vergangenen Jahren waren es genau diese Kräfte, die sich entschlossen und erfolgreich gegen die mörderischen Banden des Islamischen Staat stellten. Im Sommer 2014 bewahrten sie die Jesid:innen vor einem Genozid im Nordirak, im Winter 2014 befreiten sie die Stadt Kobane vom Islamischen Staat, im Herbst 2017 wurde Raqqa den Händen der Jihadisten entrissen, bis schliesslich im April 2019 das «Kalifat» ganz zerschlagen wurde. Es sind diese Kräfte, diese Menschen, die nun vom türkischen Staat seit Monaten durch den Einsatz von chemischem Gas hinterrücks ermordet werden, in den grossangelegten Tunnelanlagen in den Bergen, wo ihr Rückzugsgebiet liegt.

Der Einsatz dieser chemischen Waffen in den vergangenen Monaten ist gut dokumentiert, es gibt Berichte von Kämpfer:innen und Videoaufnahmen, die diesen Einsatz belegen. Viele Dokumente dazu finden sich auf Firatnews (https://anfdeutsch.com/), einer kurdischen Nachrichtenseite, die auf Deutsch erscheint. Die Genoss:innen in den Bergen haben in den vergangenen Wochen alle fortschrittlichen Kräfte weltweit aufgerufen, sich solidarisch zu verhalten und eine Öffentlichkeit zu diesen Angriffen zu schaffen, um so den Druck zu erhöhen, damit diese Angriffe eingestellt werden. Denn weshalb skandalisieren die Herrschenden des Westens diese Chemiewaffeneinsätze durch die NATO-Armee der Türkei nicht, wenn sie sich sonst so moralistisch geben?

Die Antwort dafür ist in der Frage enthalten: Die Türkei ist strategischer Partner des Westens, hochgerüstet im Rahmen der NATO mit Waffenexporten, finanziert durch dreckige «Flüchtlingsdeals» mit der Europäischen Union – kein Wunder, dass die Herrschenden keinen Finger rühren! Darum liegt es an uns, tätig zu werden, den Druck von der Strasse her zu erhöhen und die Guerilla zu unterstützen!

Ein schlagendes Beispiel dafür ist die Kampagne «Gasmasken für die Guerilla!», welche Geld sammelt, um Gasmasken in die Berge zu bringen, damit sich die Genoss:innen vor dem mörderischen Gas schützen können (https://widerstandsvernetzung.org/; Überweisungen auf das Konto der Rote Hilfe Schweiz, 8036 Zürich (Schweiz): CH82 0900 0000 8555 9939 2 mit Vermerk «Gasmaske»). Unterstützen wir die Freund:innen in den Bergen – kein Fussbreit dem mörderischen türkischen Faschismus in seinen blutigen Kriegen! Solidarität mit Rojava! Schluss mit den Angriffen gegen Kurdistan! #riseup4rojava!“