Zehn HDP-Mitglieder in Amed verhaftet

In Amed sind zehn Mitglieder des Vorstands und Jugendrats der HDP verhaftet worden. Der HDP-Frauenrat erklärt, sich durch Repression nicht zum Schweigen bringen zu lassen. In Ankara und Istanbul protestierten Jugendaktivist:innen gegen die Verhaftungen.

Im Rahmen des politischen Vernichtungsfeldzugs gegen die Demokratische Partei der Völker sind zehn Personen in Amed (tr. Diyarbakir) verhaftet worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Diyarbakir hatte aufgrund von Aussagen der Kronzeugin Keziban Kuday 13 Personen in Amed, Mêrdîn und Riha festnehmen lassen. Nach polizeilichem Verhör wurden die Betroffenen am Freitag dem Gericht vorgeführt. Emine Aksoy vom Vorstand des Vereins KASED (Verein für Frauen, Kultur, Kunst und Literatur) wurde nach staatsanwaltschaftlicher Anhörung freigelassen. Gegen zwei Mitglieder des HDP-Jugendrats, Nurullah Özğün und Rubar Armağan, wurden Meldeauflagen verhängt. Gegen die zehn weiteren HDP-Mitglieder erging Haftbefehl.

Bei den Verhafteten handelt es sich um Halide Türkoğlu und Çekdar Budak vom Parteirat der HDP, Sevim Akdağ und Zeliha Kocaman vom HDP-Exekutivausschuss sowie die HDP-Jugendratsmitglieder Betül Ünsal, Metin Yılmaz, Beritan Yaşar, Hamza Ağırman, Esengül Kılıç, und Mustafa Kurt.

HDP-Frauenrat: Das AKP/MHP-Männerbündnis wird verlieren

Der Frauenrat der HDP verurteilte die Verhaftungen als „Angriff des AKP/MHP-Faschismus gegen den Frauenkampf“ im Vorfeld einer für heute geplanten Konferenz: „Die Regierung bereitet sich mit ihrer auf Krieg, Sexismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit basierenden Politik ihr eigenes Ende. Das zeigen die Angriffe auf unsere Partei, unseren Frauenbefreiungskampf, die Opposition und alle Gruppen, die für Demokratie, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit kämpfen. Es ist bereits vielfach vergeblich versucht worden, aber die Frauen lassen sich mit derartigen Methoden nicht zum Schweigen bringen. Das Männerbündnis der AKP und MHP erträgt Frauen in der Politik nicht. Es wird verlieren, gewinnen werden die Frauen.“

Proteste in Ankara und Istanbul

In Ankara-Mamak protestierten Mitglieder der Initiative Freier Studierender gegen die Verhaftungen und erklärten, dass sich die Jugend durch Repression, Bedrohung, Verschleppung und Festnahmen nicht einschüchtern lässt. Eine Protestaktion gegen den politischen Vernichtungsfeldzug in Istanbul-Şişli wurde von der Polizei angegriffen, mehrere Jugendaktivist:innen wurden unter Einsatz von Gewalt festgenommen.