Proteste gegen Besatzung, Angriffe und Isolation

In Deutschland sind Kurdinnen und Kurden erneut auf die Straße gegangen, um gegen den türkischen Vernichtungsfeldzug gegen die kurdische Bewegung und das Schweigen der Völker und Staaten zu den Verbrechen des Erdogan-Regimes zu protestieren.

In Saarbrücken, Hannover und Essen haben Kurdinnen und Kurden gegen die Angriffe auf Şengal, die Besatzung von Efrîn und die Zustände in türkischen Gefängnissen protestiert.

Saarbrücken

 

Die Protestaktion in Saarbrücken fand vor der Europa Galerie statt. Die Teilnehmer:innen trugen Schilder mit der Aufschrift „Isolation ist ein Verbrechen an der Menschheit“, „Schluss mit den Angriffen auf Şengal“ und „Schluss mit der Besatzung von Şengal“. In Redebeiträgen wurde thematisiert, dass in türkischen Haftanstalten ständig politische Gefangene sterben und systematisch isoliert werden und Efrîn seit vier Jahren unter türkischer Besatzung steht. Obwohl dort schwere Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen werden, zeige die internationale Öffentlichkeit keine Reaktion. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass der IS immer aggressiver auftritt und der türkische Staat parallel Angriffe auf Şengal und Rojava durchführt. Die Türkei werde durch die ausbleibende Reaktion der Völker und Staaten in ihrem Expansionismus bestärkt, so die Aktivist:innen in Saarbrücken.

Hannover

 

In Hannover fand eine Demonstration der PYD aus Anlass des Jahrestags der türkischen Invasion von 2018 in Efrîn statt, auf der auch wütend gegen den tödlichen Drohnenangriff auf zwei YBŞ-Kämpfer in Şengal am Vortag protestiert wurde. Die Demonstration begann am Steintor und führte zum türkischen Konsulat.

Essen

 

In Essen haben die Vereinigung KOMAW, in der Angehörige von Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes organisiert sind, sowie der kurdische Volksrat und das Demokratische Gesellschaftszentrum gegen den Umgang der in Südkurdistan dominanten PDK mit den Leichen von Gefallenen in protestiert. Pırıl Çetin erklärte im Namen des Essener Volksrats, dass die PDK im Dienste des Erdogan-Regimes stehe und ihr unmoralisches Vorgehen aufgeben müsse. Die Kundgebung endete mit den Parolen „Bijî Serok Apo!", „Bijî berxwedana gerîla!" (Es lebe der Widerstand der Guerilla) und „Bimre xiyanet!" (Nieder mit dem Verrat).